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Geschichte Genthiner Sagenwelt in einem Buch

Sagen und Geschichten aus dem Altkreis Genthin hat der Pressezeichner Eugen Gliege in einem jüngst erschienenen Buch zusammengetragen.

Von Mike Fleske 19.11.2015, 06:00

Genthin l „Der Altkreis Genthin in alten Bildern und Geschichten“ lautet der Titel eines neuen Buches, das Eugen Gliege aus Semlin bei Rathenow jüngst herausgegeben hat. Der Pressezeichner erzählt darin sowohl spannende als auch humorvolle Episoden aus der wechselvollen Geschichte des Altkreises, dessen Einzugsbereich sich einst über das Gebiet der heutigen Stadt Genthin, über Jerichow und Parey bis nach Wulkow erstreckte. „Ich möchte versuchen, meine Heimatregion in alten Geschichten und Sagen zu erkunden“, erklärt Gliege, der bereits Bücher über Havelberg, Brandenburg und die Altmark veröffentlicht hat. „Es gibt viele alte Überlieferungen, die sich lohnen, festgehalten zu werden.“

Viele dieser Geschichten seien einer jüngeren Generation nicht mehr so geläufig, sodass sie wieder ins Bewusstsein gerufen werden müssen. Unter anderem gibt es die Sage der weißen Frau aus Genthin, die als Hexe auf dem Scheiterhaufen landete und als Spukgestalt zurückgekehrt sein soll. Auch die Legende um das schwarze Moorloch am Roßdorfer Weg findet sich in dem Buch. In diesem Moorloch soll einst eine Kutsche versunken sein, die an manchen Tagen um Mitternacht wieder erschien. Glieges Lieblingserzählung ist aber die eines kuriosen Rechtsstreits, der sich Anfang des 20. Jahrhunderts in Genthin zugetragen haben soll.

Dabei geht es um einen diebischen Hund, einen Fleischermeister und einen geschäftstüchtigen Justizrat. Das Buch wirft aber auch einen Blick auf die Chroniken der Dörfer zwischen Genthin, Jerichow und Parey. So erfahren die Leser auch, wie der Eichberg in Schlagenthin entstand und warum der Alte Fritz in Tucheim Hiebe bekam. Wertvoll macht den Band aber nicht nur die Sammlung von Sagen und Geschichten, sondern vor allem auch die Vielfalt der darin abgedruckten historischen Postkarten und Fotos aus dem Altkreis Genthin, wie sie wohl in keiner anderen Publikation zu finden sind.

Die historischen Karten stammen unter anderem aus dem Bestand der Postkartensammler Hartmut Rodius, Peter Klapp, Hans-Dieter Aßmann, Andreas Dertz, Dieter Müller, Günter Heine, Hans-Georg Rheinsberg, Lothar Specht und Dieter Rohr. Letzterer steuerte auch Texte, wie den um die Entstehung des Fieners, bei.