1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Genthin
  6. >
  7. Brettiner Jungs haben Gespür für Aktien

Planspiel Brettiner Jungs haben Gespür für Aktien

Mit der Ehrung der Besten aus dem Jerichower Land am Planspiel Börse endete der Wettbewerb um höchstmögliche Depotwerte und Investitionen.

Von Mike Fleske 03.02.2016, 10:00

Brettin/Genthin l „Wir kommen immer wieder gern nach Brettin“, bekannte Ralf Giese, Vorstandsmitglied der Sparkasse Jerichower Land, während seiner Begrüßung der Gewinner des Planspiels Börse. Die Schüler der Sekundarschule seien eifrige und erfolgreiche Planspiel-Teilnehmer. So auch diesmal. Die Verleihung der Preise fand aus diesem Grund im Hotel „Grüner Baum“ statt. Gegen mehr als 130 andere Teams hatte sich die Gruppe „JCB“ der Brettiner Sekundarschule durchgesetzt. Während der zehnwöchigen Spieldauer hatten sie ihr fiktives Startkapital in Höhe von 50 000 Euro auf mehr als 58.128 Euro vermehrt, indem sie mit einem glücklichen Händchen in eine Auswahl von Wertpapieren investieren.

Dabei wurden die Kauf- und Verkaufsaufträge auf der Basis realer Kursnotierungen an verschiedenen Börsenplätzen zweimal pro Börsentag abgerechnet. „Wir haben einen guten Kauf mit Aktien von Amazon und Nike gemacht“, erläuterte Sekundarschüler Chris Rodius das Erfolgsrezept. Nicht ganz so clever sei der Ankauf der Adidas-Aktien gewesen, machte sein Teamkollege Jan Masood einen Flop aus. Damit haben die Schüler genau den Trend erkannt, der im vergangenen Jahr an der Börse vorherrschte. „Die Investition in Technologiewerte hat sich gelohnt, Unternehmen wie Amazon, Google oder Ubi Soft waren echte Renner mit Wachstumsraten von mehr als 25 Prozent“, erklärte Lutz Lattke vom Marketing der Sparkasse. Kurios sei die Situation bei der VW-Aktie gewesen. „Natürlich hat sich der VW-Skandal auf den Aktienwert ausgewirkt, aber einige Teams haben clever gehandelt un trotzdem einen Gewinn eingefahren.“ Eine erfolgreiche Strategie hatten sich „Die Donuts“ vom Genthiner Bismarck-Gymnasium zurechtgelegt. „Wir haben uns etwas beraten lassen“, verriet Jana Winzer. „Die VW-Aktien haben wir gekauft als sie günstig waren und behalten, bis sie an Wert gewonnen hatten“, fügte ihre Mitschülerin Abby Graff hinzu.

In der Nachhaltigkeitswertung hatten im Jerichower Land die „WirtschaftsBosse“ des Burger Roland Gymnasiums die Nase vorn. Hier ging es um die Investition in nachhaltig und umweltfreundlich wirtschaftende Unternehmen. „Am Anfang haben wir darauf gar nicht so sehr geachtet“, bekennt Schüler Pierre Miguel Falk. Je erfolgreicher ihr Team beim Nachhaltigkeitskurs geworden sei, desto mehr hätten sie in solche Werte investiert, sagt Schülerin Skadi Schmidt. Am Ende erreichte das Team einen Ertrag von 3.908,48 Euro und damit 1.300 Euro mehr als das zweitplatzierte Team. Ihr Lehrer Christian Kamke hatte das Planspiel in den Unterricht integriert: „Gleichzeitig wurde in der 10. Klasse auch über Börse, Kursverläufe und Aktienkurse informiert.“ Ganz ähnlich lief es auch in Brettin, wo das Planspiel fester Bestandteil des Wirtschaftskundeunterrichts der 8. Klasse ist. „In den höheren Klassenstufen ist die Teilnahme freiwillig“, erläutert Lehrer Swen Butze. Die Brettiner waren im Landkreis wieder besonders erfolgreich: Gleich dreimal platzierten sich Gruppen aus der Sekundarschule in der Depot - bzw. Nachhaltigkeitswertung unter den ersten drei Besten. Bei den nachhaltigen Werten konnte das „Team Impossible“ der Genthiner Sekundarschule Am Baumschulenweg den dritten Platz erreichen. Die Mitglieder der schuleigenen Schülerfirma Krea(k)tiv konnten dabei natürlich mit besonderem wirtschaftlichen Fachwissen punkten.

In der jüngsten Spielrunde gab es insgesamt 35.083 Depots, in Deutschland allein 33.442, weitere entfielen auf Frankreich, Italien, Luxemburg und Schweden. Dabei wurde ein Gesamtumsatz von 3,80 Milliarden Euro erzielt. In den einzelnen Wettbewerben gingen an den Sieger in der Depotgesamtwertung und der Nachhaltigkeitswertung je 400 Euro pro Team. Platz zwei wurde mit 300 Euro pro Team belohnt, die Drittplatzierten durften sich über 200 Euro pro Team freuen.