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Feuerwehr Engagement der Jugend steckt an

In der Mützeler Ortsfeuerwehr weht ein junger, frischer Wind, von dem sich alle, auch die gestandenen Feuerwehrleute, mitreißen lassen.

Von Simone Pötschke 15.03.2016, 07:00

Mützel l Kein Wehklagen allen widrigen, zum Teil schwierigen Rahmenbedingungen zum Trotz bei der Jahreshauptversammlung der Ortsfeuerwehr Mützel. Worin liegt für die Mützeler Ortsfeuerwehr der Schlüssel dieses Grundoptimismusses? Tobias Kister, Stellvertretender Ortswehrleiter, überlegt für eine Antwort nicht lange: „Ich glaube, eine Erklärung gibt unsere erfolgreiche Jugendarbeit. Der Spaß und das Engagement der Jugendlichen setzt sich in der gesamten Wehr durch.“ Mit Zahlenmaterial, die die Aktivitäten der Ortsfeuerwehr im Jahr 2015 abbilden, überschüttete Tobias Kister seine Mitstreiter nicht, obwohl die Mützeler Ortsfeuerwehr bei allen großen, anspruchsvollen Einsätzen mit von der Partie ist. Kurz und knapp beschränkte sich Kister auf das aller Wesentlichste. Die Mützeler Ortsfeuerwehr, sie zählt 24 aktive Mitstreiter und 12 Mitglieder der Jugendfeuerwehr, steht dabei nicht schlecht da.

So wurde ein Samstagtermin für die Schulungen eingeführt, um „große Sachen“ (Kister) abzuarbeiten. „Wir wollen schließlich eine vernünftige Ausbildung anbieten, zu der unsere Leute auch gern kommen“, sagte Kister. Außerdem steht auch der Mittwochabend für die Ausbildung zur Verfügung, für die, die am obligatorischen Freitag verhindert sind. Resultat: Es gab 18 Ausbildungstermine mit insgesamt 741 Stunden. Die Teilnahme schwankte zwischen einer Teilnahme von 4,5 Stunden bei neun Kameraden und dem Spitzenwert von 64 Stunden, die Martin Feuerherdt vorlegte. Zugleich machte Kister aber auch in einer langen Aufzählung beispielhaft deutlich, dass die Ortsfeuerwehr in Mützel im gesellschaftlichen Leben des Dorfes und in der Stadt Genthin fest verankert ist.

Henryk Lampert, neu berufener Ortswehrleiter, ließ für die Jugendwehr, die im zurückliegenden Jahr 47 Ausbildungsstunden zu absolvieren hatte, das zurückliegende Jahr Revue passieren. Lampert bezeichnete den 1. Platz der Mützeler Jugendfeuerwehr beim Kreisausscheid in Biederitz als den „bisher erfolgreichsten Tag in der Geschichte der Mützeler Ortsfeuerwehr“. Die Erfolgsserie riss nicht ab, als sich die Mützeler Jugendwehr nach einem Kopf-an Kopf-Rennen mit der Vertretung aus Kade den Titel beim Herbstlauf holen konnte. Auf der Überholspur waren die Mützeler dann auch mit einem 3. Platz beim Aktionstag der Jugendfeuerwehren Sachsen-Anhalts im Oktober auf dem Brocken, bei dem eine Fotorallye ausgetragen wurde. Unter den 50 Mannschaften, die am Start waren, belegte die Mützeler Vertretung einen hervorragenden 3. Platz.

Dass in den Reihen der Jugendfeuerwehr „der Bär steppt“, machte Lampert an der Aufzählung zahlreicher Aktivitäten der Jugendwehr von Zeltlager, einer Dankeschön-Fahrt und etlichen Exkursionen deutlich. Ortsbürgermeister Rüdiger Feuerherdt erinnerte die Mützeler Feuerwehrleute daran, dass 1966, vor 50 Jahren, mit 14 Frauen eine Frauengruppe gegründet wurde. Der Ortsbürgermeister konnte sogar noch die Auftnahmeanträge in die Runde geben. Die jüngste Antragstellerin war seinerzeit 15 Jahre jung, die älteste 45.

Drei dieser Gründungsmitglieder sind der Feuerwehr treu geblieben und wurden am Freitag für 50-jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet: Christel Ostwald, Elfriede Zimmermann und Selma Bräuer. Genthins Bürgermeister Barz sagte, dass die Kinder- und Jugendarbeit für eine Wehr zukünftig der Schlüssel zum Erfolg sei. Überall in den Ortswehren der Einheitsgemeinde sei hier eine positive Entwicklung zu spüren. Thomas Barz betonte, dass die Mitarbeit in der Feuerwehr das einzige Ehrenamt sei, bei dem zwingend eine Ausbildung notwendig sei. An die Adresse der Mützeler Feuerwehr gerichtet brachte er zum Ausdruck, dass eine Dorfgemeinschaft nur funktioniere könne, wenn mit sich gegenseitig helfe.