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Virtuelles Projekt Im Tiefflug übers Gewerbegebiet

Im Wirtschaftsausschuss von Genthin wurde das Projekt „Virtuelle Wirtschaftsregion“ des Fraunhofer-Instituts Magdeburg vorgestellt.

09.04.2016, 06:00

Genthin l Der Blick aus der Vogelperspektive auf den Genthiner Marktplatz oder auf das Industriegebiet in Schopsdorf – kein Problem. Möglich wird das mit einem 3D-Modell – entwickelt vom Fraunhofer-Institut in Magdeburg. Vorgestellt wurde es im jüngsten Wirtschafts- und Umweltausschuss der Stadt Genthin von Andreas Höpfner vom Fraunhofer-Institut in Magdeburg. Getreu dem Motto: Bilder sagen mehr als Worte, erläutert Höpfner die Vorzüge der virtuellen Darstellung etwa von Gewerbestandorten oder auch von touristischen Zielen. „Wir können Objekte auf verschiedenen Ebenen und in verschiedenen Zusammenhängen abbilden.“ Es ließen sich beispielsweise Gewerbegebiete in ihrer regionalen Einbettung zeigen.

Potenzielle Investoren könnten beurteilen, wie weit die nächste Autobahn entfernt ist oder wo sich andere Betriebe in der Nähe befinden, sagt Andreas Höpfner. Zoomt man näher heran, lassen sich virtuelle Rundgänge an einem konkreten Standort vornehmen. In einem Beispiel kann der Betrachter gar auf ein Firmengelände und in eine Fabrikationshalle vorstoßen. Möglich wird das, wenn der Gewerbetreibende sein Einverständnis gibt. Hinter der Präsentation steht das Projekt „Virtuelle Wirtschaftsregion“ der Regionalen Planungsgemeinschaft Magdeburg in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut.

In den vergangenen Jahren sind Ansichten diverser Gewerbegebiete zwischen Magdeburg und Genthin entstanden. Gefördert wird das Projekt vom Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr in Sachsen-Anhalt. „Ich bin von dem Projekt überzeugt“, sagt Bürgermeister Thomas Barz gegenüber den Ausschussmitgliedern in Genthin. Der Rathaus-Chef plant, spätestens zum ersten Quartal des kommenden Jahres mit den Darstellungen arbeiten zu können. Gewerbegebiete oder touristische Hotspots in Genthin und Umgebung könnten dann im Detail visualisiert werden. „Ich denke, dass wir es dabei mit einer hervorragenden Technologie für das Stadtmarketing und für die Standortentwicklung zu tun haben“, meint Barz.

Investoren könnten damit Entwicklungsmöglichkeiten anhand von Simulationen aufgezeigt werden. Zudem eröffnen sich Möglichkeiten in der Stadtplanung. Einfach gesagt: „Man kann einem Baum beim Wachsen zusehen und schauen, welche Auswirkungen das hat“, so Barz. Der Bürgermeister weiß, wovon er spricht. Bereits umgesetzt wurde die Digitalisierung des Gewerbegebietes in Schopsdorf (siehe Karte), inklusive der Anbindungen und vieler weiterer Details. Als Bürgermeister von Schopsdorf war das heutige Genthiner Stadtoberhaupt an der Umsetzung beteiligt.

Sowohl Barz als auch Andreas Höpfner betonen, dass das Instrument seine volle Wirkung vor allem im Zusammenspiel der regionalen Akteure erreiche. Man setze auf die Vernetzung von Städten wie Genthin, Burg oder etwa Magdeburg. Bei Messen, im Tourismusmarketing und in Präsentationen könne die „Virtuelle Wirtschaftsregion“ ihr gesamtes Potenzial entfalten. Die Förderung vom Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr demonstriert, dass auch das Land Sachsen-Anhalt auf das Projekt setzt. Einen Eigenanteil in Höhe von voraussichtlich 2 500 Euro müsste die Stadt Genthin aufbringen. Da es sich um ein gemeinschaftliches Projekt innerhalb der Regionalen Planungsgemeinschaft handelt, sei eine exaktere Kalkulation vorerst nicht möglich, sagt Thomas Barz.