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Elbe-Havel-Kanal Neue Henkelbrücke wird montiert

Die brückenlose Zeit über den Elbe-Havel-Kanal endet. Am Mittwochmorgen beginnt der Einschub der neuen Fußgängerbrücke.

Von Mike Fleske 12.04.2016, 13:00

Genthin l Die neue Fußgängerbrücke über den Elbe-Havel-Kanal liegt seit geraumer Zeit am Genthiner Stadtkulturhaus für den Aufbau bereit. Am Mittwoch soll der neue Brückenüberbau eingeschoben werden. Dafür wird der Brückenüberbau zunächst auf selbstfahrenden Schwerlastverschubwagen bis an das Ufer des Kanals verschoben.

Dort wird er dann mit Hilfe von zwei Pontons über den Elbe-Havel-Kanal gefahren, anschließend in Querrichtung zwischen die neuen Widerlager manövriert und schließlich auf den neuen Widerlagern abgesetzt. Damit wird die rund 80 Meter und rund 500 Tonnen schwere Brücke am Mittwoch mehrere Stunden Stück für Stück präzise an Ort und Stelle verschoben. Spätestens in der Nacht zu Donnerstag soll die Brücke fest aufliegen. „Der Elbe-Havel-Kanal wird dafür vom 13. April ab 6 Uhr bis zum 14. April um 6 Uhr gesperrt“, teilte Tjark Hildebrandt, Amtsleiter des Wasserstraßen-Neubauamtes in Magdeburg, mit.

Wer die Arbeiten verfolgen möchte, sollte sich einen Platz auf der Südseite des Kanals suchen. „Die Baustelle am Stadtkulturhaus wird aus Sicherheitsgründen weiträumig abgesperrt sein.“

Im Auftrag des Wasserstraßen-Neubauamtes Magdeburg wird seit März 2015 die Fußgängerbrücke im Stadtbereich von Genthin erneuert. Das Bauvorhaben ist Teil des Verkehrsprojektes Deutsche Einheit Nr. 17, mit dem für moderne Schiffe eine durchgehende Wasserstraßenverbindung vom Rhein nach Berlin geschaffen wird.

Der Brückenneubau hat weitere Vorteile. Durch den neuen Fahrbahnbelag (Asphalt statt Holzbohlen) entsteht eine erhebliche Verbesserung für Passanten. Die Sicherheit auf dem Überbau wird durch ein höheres Geländer mit Handlauf entscheidend verbessert. Auf der Nordseite wird eine Treppe - jeweils in westlicher und östlicher Richtung - errichtet. Zudem werden die Grundstücke auf der Südseite über neue Asphaltzufahrten angebunden.

Die Baukosten für das Vorhaben belaufen sich auf rund zwei Millionen Euro und werden durch den Bund getragen. Der Projektverlauf hatte sich um ein Jahr verschoben. Die Verzögerungen beim Brückenaushub hatten sich durch Veränderungen in der Rückbaukonzeption und der daraus erforderlichen Überarbeitung der Statik und der Schwimmstabilität ergeben. Erst im März dieses Jahres wurde die bisherige Henkelbrücke abgerissen.

Aber auch, wenn die neue Brücke am Donnerstag an ihrem Platz liegen wird, für Fußgänger ist sie dann nicht sofort zu nutzen. Zunächst müssen noch die Treppenaufgänge montiert und die Geländerführungen montiert werden. Diese Arbeiten folgen in den kommenden Wochen und sollen im Mai, möglicherweise auch erst im Juni, abgeschlossen sein.