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Motorsport Vier Cousins geben kräftig Gas

Sie wühlen sich mit PS-starken Motocross-Maschinen durch den Schlamm : Fritz (10), Falk (13), Karl (11) und Max (12).

Von Simone Pötschke 21.04.2016, 11:00

Genthin l „Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“, sagt Falk Greiner senior mit unüberhörbarem Stolz in seiner Stimme. Vier Enkel schicken sich mittlerweile an, in die Fußstapfen ihres Großvaters, Rennfahrer und Motorradfreak, zu treten. Unzählige Pokale und Urkunden in der Werkstatt und in den Geschäftsräumen des Seniors künden von der Motocross-Natur ihres Großvaters. Falk Greiner senior ist in Genthin ein Urgestein des Motocross, hat die Ortsgruppe des Motorsportclub (MC) Genthin im Allgemeinen Deutschen Motorsportverband (ADMV) mitbegründet.

Wenn der Mann mit der Pfeife einmal angefangen hat zu erzählen, kann er so schnell nicht wieder aufhören. Er hat einfach zu viel zu erzählen: Wie er 1962 sein erstes, eigenes Motorrad fahren konnte, eine selbstgeschraubte Maschine. Von seinen zahlreichen erfolgreichen Rennen, bis seine Zeit als Rennfahrer trotz Spitzenplätzen in den 70er Jahren vorbei gewesen sei. Wie er sich 1974 als Meister selbständig machen wollte, aber nicht durfte und schließlich einen Brief an Erich Honecker geschrieben hat.

Oder wie er mit dem ersten Westgeld nach der Wende in Dortmund das Schaufenster für sein Motorradgeschäft gekauft hat. Der Senior frotzelt, wenn er dann den sportliche Werdegang seines Sohnes Falk junior zu einem sehr guten Rennfahrer, der bei DDR-Meisterschaften startete, nachzeichnet: „Gutes Maschinenmaterial und natürlich die Gene von Papa“. Falk junior ist mittlerweile 15 Jahre selbständig, natürlich in der Motorradbranche.

Dass inzwischen bei den Enkelkindern mit Fritz und Falk, sie sind die Söhne von Falk Greiner junior sowie Karl und Max, das sind die Söhne der Greiner-Tochter Susann, ein ganzes Familien-Quartett bei den Motocross-Landesmeisterschaften an den Start geht, gibt es in ganz Sachsen-Anhalt kein zweites Mal. Familientreffen auf der Rennstrecke - so ist es bei Greiners mittlerweile üblich. Etwas anderes als Motocross kam für die vier wohl auch auch nie in Frage.

Schon im Alter von drei bis vier Jahren - und damit viel früher als bei ihrem Großvater - wurden die Greiner-Jungs auf einen motorisierten Untersatz gesetzt und hatten einen Riesenspaß dabei. Max, der im vergangenen Jahr bei den Landesmeisterschaften in der Klasse 65 Kubikzentimeter den sechsten Platz belegt hat, findet die Zustimmung seiner Cousins, wenn er sagt, dass ein guter Motocross-Fahrer vor allem Ehrgeiz, Teamgeist, Mut und Ausdauer besitzen müsse. Auf das Konto der Greiner-Cousins gehen bereits beträchtliche sportliche Erfolge auf der Rennstrecke.

Max steht damit nicht allein da. So wurde im vergangenen Jahr Fritz, der jüngste und erfolgeichste in dem Quartett, Landesmeister in der Klasse 65 Kubikzentimeter. Falk wurde in der Klasse 85 Kubikzentimeter Dritter und Karl erkämpfte sich bei der Landesmeisterschaft in der Klasse 85 Kubikzentimeter einen vierten Platz. Dann sind sie unterwegs auf verschiedenen Rennstrecken. „Die Mütter der Jungs haben da keine andere Wahl in einer Familie Greiner als mitzumachen“, lacht an dieser Stelle Oma Heidi, die an der Seite ihres Mannes ein „motorisiertes Leben“ führt.