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Bismarck-Gymnasium Föderverein im Jubiläumsjahr

Der Förderverein des Bismarck-Gymnasiums in Genthin begeht ein Jubiläum. Der Vorsitzende hofft auf bessere Kommunikation.

Von Massimo Rogacki 10.05.2016, 08:00

Genthin l „Es gibt nicht viele Bismarck-Gymnasien in Deutschland. Und dieses hier ist ein besonders“, sagt Wolf-Rüdiger Francke. Etwas Wehmut schwingt mit, wenn er auf das geklinkerte Gebäude in seinem Rücken zeigt.

Vor sechs Jahren hat Francke seine letzte Schulstunde am Genthiner Gymnasium geleitet. Seither ist die Liebe zu seiner alten Schule ungebrochen. Das hat einen einfachen Grund: Der ehemalige Mathematik-, Physik- und Astronomielehrer ist der Vorsitzende des Fördervereins Bismarck-Gymnasium. Gegründet vor bald 25 Jahren, am 28. November 1991, mit dem Ziel, „Einrichtungen für das Bismarck-Gymnasium Genthin“ zu fördern und der Schule „aktiv helfend und beratend“ zur Seite zu stehen.

So steht es in der Vereinssatzung geschrieben, die der 71-Jährige fein säuberlich in einem Ordner abgeheftet hat. Auf den anderen Seiten des Nachschlagewerks ist dokumentiert, was der Verein der Schule ermöglicht hat.

Eine Auswahl: Finanzierung von Schüleraustauschen nach Polen, England, Frankreich und Ungarn, Anschaffung von Technik für die drei Häuser umfassende Schule, Installation einer Küche, Anschaffung mehrerer Beamer und die Unterstützung von Tanz- und Theatergruppen. „Und das ist noch längst nicht alles“, sagt Francke mit stolzer Miene. Befragt nach einem herausragenden Projekt, erinnert sich der Vereinsvorsitzende an ein Afrika-Hilfsprojekt, das 2009 bezuschusst werden

Ein solches Engagement hatte der Verein von Anfang an im Sinn, als er sich im November 1991 in der Aula zu seiner konstituierenden Sitzung versammelte. Damals freilich noch ohne Wolf-Rüdiger Francke. „Ich war noch im aktiven Schuldienst“, sagt er fast bedauernd.

Eingeladen zum ersten Treffen hatte Arthur Windelband (Abiturjahrgang 1948), damals Hochschullehrer an der Humboldt-Universität. Weitere Anwesende waren unter anderem vier seiner Mitschüler, die ehemalige Klassenlehrerin Ingeborg Schöning und der damalige Leiter des Gymnasiums, Gotthardt Wienmeister. Wenige Monate nach der Gründung umfasste der Verein bereits über hundert Mitglieder, unter diesen auch Mitglieder aus dem „Bund der Ehemaligen“, einer Gruppe von Ex-Schülern, die von Braunschweig aus zusammengehalten wurde.

Heute umfasst der Verein 269 Mitglieder, weiß Wolf-Rüdiger Francke zu berichten. Seit der Gründung treffen sie sich alljährlich im September zu einer Jahreshauptversammlung. Erstaunlicherweise soll das runde Jubiläum nicht gefeiert werden. „Wir haben das 20-jährige Jubiläum 2011 groß begangen. Ohnehin trifft sich der Vorstand alle sechs bis acht Wochen. Erwähnen werden wir das Jubiläum ganz bestimmt“, sagt der Vorsitzende.

Man merkt Francke an, dass er nicht ganz glücklich über den momentanen Zustand ist. „Die Kommunikation mit dem derzeitigen Schullleiter ist nicht gut“, bekennt er. Der Verein könne sicherlich mehr tun. „Wenn wir allerdings nicht erfahren, wo was zu tun ist, können wir auch kein Geld geben“, sagt Francke resignierend. Für Wolf-Rüdiger Francke ist das Bismarck-Gymnasium eben nicht irgendeine Schule, sondern eine Herzensangelegenheit.