Sprung in die Welt der Erwachsenen

Genthin l Es war eine würdevolle und doch jugendliche Feier im Stadtkulturhaus. In drei Durchgängen erhielten die Sekundarschüler aus Genthin, Brettin und Parey sowie des Genthiner Gymnasiums ihre Jugendweihe. Angeführt von Enno Steuer zogen die jungen Leute in den Saal ein und nahmen ganz aufgeregt Platz in den ersten Stuhlreihen. Das Trio „Mäntrie“ von der Rock- Pop- und Jazz-Schule Magdeburg brach danach mit dem Joris-Hit „Bis ans Ende der Welt“ das Eis und sorgte später mit Avicis „Wake me up“ für beste Stimmung.

Mit schwungvollen Tanzdarbietungen begeisterten Lea Hannemann und Tim Hoffmann-Ackmann. Sängerin Johanna Mohr bereitete mit dem Lied der Jugendweihe einen Moment des Innehaltens. „Heute macht ihr euch auf den Sprung ins Ungewisse, nämlich den Sprung ins Erwachsenenleben“, sagten die Moderatorinnen Hannah und Charlotte. Diesen Sprung mögen die Jugendlichen mutig angehen, wünschten sie. „Denn an irgendeinem Punkt muss man den Sprung einfach wagen.“ Das bewährte Moderationsteam Jean-Colin Bäsler, Hannah Gehrmann und Dorte Steuer wurden in diesem Jahr verstärkt durch Charlotte Schwandt.

Die 15-Jährige hatte im vergangenen Jahr selbst Jugendweihe und war danach für die Moderation eingeladen worden. Sie erzählte von der Aufregung vor dem großen Tag „Haare waschen, Haare trocknen, Haare hochstecken, dann doch die Haare noch mal aufmachen.“´Am Ende sei sie mit langen lockigen Haaren zur Jugendweihe gegangen. Die persönlichen Schilderungen der Hektik rund um den Festtag sprachen vielen der Anwesenden aus der Seele. Auch Festredner Gordon Heringshausen sprach Jugendliche, Eltern und Großeltern direkt an. Es sei der Tag, an dem die Eltern merkten, dass die Kinder flügge werden und raus wollen aus dem elterlichen Nest, hatte Heringshausen gesagt.

„Eltern und Großeltern können sich noch gut daran erinnern, als sie Euch in die Kita oder am ersten Schultag begleitet haben.“ Nun machen sich die jungen Leute auf ihren eigenen Weg. Schulabschlüsse, Berufs- oder Studienanfänge stünden bevor. „Ihr befindet euch in der Rush Hour Eures Lebens, viele Entscheidungen müssen in einer kurzen Zeit getroffen werden. Dabei sollten die Jugendlichen Staub aufwirbeln, neue Ideen einbringen und die Erwachsenen aufschrecken. „Aber hört auch mal auf den Rat eurer Eltern“, merkte Heringshausen an und fügte an die Eltern gerichtet hinzu: Hören Sie auch mal auf das, was Ihre Kinder sagen.“ Den jungen Leuten wünschte der Festredner die schönste Zeit ihres Lebens.

Für die Jugendlichen war der Höhepunkt der Festveranstaltung, die Überreichung der Jugendweiheurkunden und des neuen Jugendweihebuches auf der Bühne. Den verhinderten Bürgermeister vertrat der Genthiner Stadtratsvorsitzende Gerd Mangelsdorf. Trotz seiner Premiere war er nicht aufgeregt. „Als alter Hase in der Politik meistert man solche Situationen ganz gut“, meinte er und lobte die Organisation des Jugendweiheteams Jerichower Land. „Es ist eine sehr moderne und kurzweilige Veranstaltung.“ Seine Jugendweihe sei weitaus bedächtiger gewesen. Voll des Lobes waren auch die zahlreichen Besucher.

„Eine sehr schöne Veranstaltung, es ist immer wieder auch für mich aufregend“, befand Doreen Simonan, die bereits mit dem ersten Kind eine Jugendweihe im Stadtkulturhaus erlebt hat. „Es ist eine wesentlich modernere Sprache als zu meiner Zeit, die Jugendlichen sind heute viel selbstbewusster“, meinte Besucherin Bianca Lepper. Bei der Festrede seien auch ein paar Tränen geflossen, bekannte sie. „Das war eine locker gehaltene Rede, die aber das Publikum sehr angesprochen hat“, fand Olaf Drews.

 „Super – modern, frisch und peppig“, bekam es Jean-Colin Bäsler vom Organisationsteam während einer Umfrage in den Block diktiert. Bäsler ist in den vergangenen Jahren immer mehr in die Organisation der Jugendweihetermine hineingewachsen und hatte Zeit die Fäden der Planung in der Hand zu behalten. „Wir haben die drei Termine in Genthin zeitlich weiter auseinandergelegt“, erläuterte er, „dadurch können wir entspannter arbeiten und das kommt der Veranstaltung zugute“. Chefin des Teams ist nach wie vor Kathrin Flecken. Sie war in diesem Jahr nicht vor Ort, weil sie selbst in der Familie eine Jugendweihe hatte.