1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Genthin
  6. >
  7. Integrationstreff bleibt in Genthin

Demokratie Integrationstreff bleibt in Genthin

Über den Stand des Bundesprogrammes „Demokratie leben!“ wurde während der dritten Demokratiekonferenz in Genthin informiert.

Von Mike Fleske 27.05.2016, 15:00

Genthin l „Der Integrationstreff in der Einsteinstraße bleibt bestehen“, konnte Genthins Bürgermeister Thomas Barz den Anwesenden der Demokratiekonferenz im Lindenhof mitteilen. Ursprünglich hatte der Verein „Aufbruch e. V.“ die Begegnungsstätte aufgrund der auslaufenden finanziellen Förderung und dem Ausscheiden von Cornelia Otto als Leiterin des Integrationstreffs aufgeben wollen.

Allerdings konnte das Angebot auf andere Träger übertragen werden und wird dadurch über den 31. Mai in Genthin vorhanden bleiben. Als weitere gute Nachricht nannte Barz den Einsatz des neuen Integrationslotsen Mohamed Mabruk, der über den AWO-Kreisverband mit 20 Stunden in der Woche in Genthin tätig sein wird. Während der Demokratiekonferenz ging es aber in erster Linie um das Bundesprogramm „Demokratie leben!“, mit dem Projekte im Bereich der Demokratie-Erziehung und der Extremismus-Prävention sowie der Gewaltvorbeugung finanziert werden sollen.

Für das Bundesprogramm wolle die Bundesregierung die finanzielle Ausstattung mehr als verdoppeln, erläuterte Christian Randel von der Regiestelle von „Demokratie leben!“. „In diesem Jahr stand ein Etat von rund 50 Millionen Euro zur Verfügung, im kommenden Jahr ist ein Volumen von mehr als 104 Millionen Euro geplant“, so Randel. Ein großer Vorteil des Programmes sei die Verlässlichkeit, da es auf fünf Jahre Laufzeit angelegt sei. „Derzeit gibt es 218 Partnerschaften für Demokratie in Deutschland.“ Unter dieser Bezeichnung haben sich beispielsweise Genthin, Jerichow und Elbe-Parey zusammengeschlossen. „Dadurch können auch kleinere Kommunen an dem Programm teilnehmen“, fügte Randel hinzu. Denn für sich steht es nur Städten und Gemeinden mit mehr als 20 000 Einwohnern offen.

 „Wir hoffen mit dem Programm auf eine Stärkung der Zivilgesellschaft, des öffentlichen Engagements und der demokratischen Teilhabe“, nannte Randel Ziele, die stärker in den Projekten berücksichtigt werden sollten. Aufgrund der Flüchtlingssituation habe es im vergangenen Jahr berechtigterweise viele Projekte in diesem Bereich gegeben. Eine Vorstellung der Projekte, die in jüngster Zeit in Genthin, Jerichow und Elbe-Parey gelaufen sind, gaben einige beteiligte Akteure. Jeannine Weiß, Leiterin des Hortes Schlagenthin, stellte die Aktion „Ohne Gewalt - wir sind dabei“ vor, die vor Kurzem gemeinsam mit dem Reit- und Fahrverein Schlagenthin als Träger umgesetzt wurde. „Wir haben unsere Schulkinder sensibilisiert, dass Konflikte anders als mit körperlichen Auseinandersetzungen zu lösen sind“, erläuterte sie die Grundidee.

Experten begleiteten Workshops, eine Theateraufführung und ein Kunstprojekt, bei dem sich die Kinder dem Thema nähern und gewaltfreie Lösungsvorschläge bei Konflikten angeboten bekommen. Während die Umsetzung des Projektes für die Verantwortlichen nicht immer ganz einfach war, zog Weiß mit Blick auf die Nachhaltigkeit ein positives Fazit. „Der Umgang der Kinder miteinander ist friedlicher geworden, es gibt weniger körperliche Auseinandersetzungen.“ Besonders positiv hob die Hort-Leiterin die in das Projekt integrierte Kunstaktion hervor, bei der Regenschirme künstlerisch gestaltet wurden.

Eine Dokumentation des Projektes können sich Besucher beim Tag der offenen Tür am Sonnabend ab 10 Uhr im Hort ansehen. Ein Projekt ganz anderer Art stellte ein Team um Ulrike Paul vom Jugendhhaus Parey vor. In Ferchland gab es vor Kurzem ein vom Jugendforum organisierten Wochenend-Tanzworkshop, bei dem Kinder und Jugendliche Breakdance- und Showtanzvorführungen einstudierten. Mehr als 40 Teilnehmer konnten bei dem Kurs gezählt werden. Auch hatten sich während des Kurses Freundschaften gegründet. Es ging nicht nur ums Tanzen an sich, sondern darum, Toleranz und Miteinander zu fördern, erklärten die Macherinnen. „Musik und Tanz verbinden.“ Oft hätten sie gehört, dass viele ein solches Projekt wieder mitmachen würden.