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Kartoffelfest Eine Prinzessin für Genthin

Royale Verstärkung für Kartoffelkönigin Caroline: Prinzessin Annalena wird sie zukünftig bei ihren Amtsgeschäften unterstützen.

Von Kristin Schulze 17.09.2016, 11:00

Genthin l Hoheitlicher Glanz im Genthiner Volkspark. Kartoffelkönigin Caroline Lange verlängert heute ihre Amtszeit um ein weiteres Jahr, gleichzeitig wird ihre potenzielle Nachfolgerin in Stellung gebracht. Annalena Buße ist neue Kartoffelprinzessin Genthins. Die 16-jährige Gymnasiastin soll so an das Amt der Königin herangeführt werden. „Natürlich wissen wir nicht, wo es Annalena beruflich hinverschlagen wird, aber im Idealfall übernimmt sie 2017 das Amt der Kartoffelkönigin“, sagt Marina Conradi. Gemeinsam mit ihrem bewährten Team der Touristinformation organisiert Conradi alljährlich das größte Fest der Kanalstadt.

Königin Caroline wurde 2011 gekrönt und repräsentiert Genthin seit fünf Jahren bravourös. Eine würdige Nachfolgerin ist schwer zu finden, mit Annalena Buße könnte dies nun geglückt sein. Sie hat bereits im Chor des Bismarck-Gymnasiums und im Amateurtheater auf sich aufmerksam gemacht. „Sie hat schon Erfahrungen mit öffentlichen Auftritten, das ist ein großer Vorteil“, sagt Marina Conradi. Und doch ist das Amt der Kartoffelprinzessin noch einmal eine ganz neue Herausforderung.

„Spaß an der Sache“

Immerhin 30 Termine im Jahr nimmt Königin Caroline wahr, repräsentiert die Stadt Genthin und trägt ihre Vorzüge ins Umland. Als Prinzessin kann Annalena in diese Aufgaben „hineinschnuppern“ und austesten, ob sie ihr Freude machen. „Spaß an der Sache ist ganz wichtig“, sagt Conradi. „Die Hoheiten verbringen schließlich einen Großteil ihrer Freizeit mit ihren königlichen Aufgaben.“ Das Amt bringt aber auch etliche Vorteile mit sich. „Man lernt dazu, entwickelt sich weiter“, schwärmt Conradi. Man könne berufliche Kontakte knüpfen und Menschen kennenlernen.

Bevor Annalena Kontakte knüpfen kann, musste sie allerdings erst einmal standesgemäß eingekleidet werden. Der Prinzessin wurde ein Kleid auf den Leib geschneidert. Übernommen hat diese Aufgabe Mohammed Aljassem. Er ist vor dem Krieg aus Syrien nach Deutschland geflohen. Über den Sprachkurs von Claudia Borschinsky kam der Kontakt zu Marina Conradi zustande.

„Mohammed zeigte mir Handybilder von festlichen Abendroben. Es hat dann noch eine ganze Weile gedauert, bis ich verstanden habe, dass er diese geschneidert hat.“

Bevor der Krieg seine Heimat in Schutt und Asche legte, lernte Mohammed dort den Beruf des Schneiders und designte Kleider, am liebsten festliche Abendroben.

Kurzerhand wurden also Stoffe, Garn, Scheren, Utensilien fürs Korsett und eine Schneiderpuppe besorgt. „Ein mulmiges Gefühl hatte ich schon, dass Mohammed wirklich schneidern kann, konnte schließlich niemand garantieren“, sagt Conradi. Bei der ersten Anprobe waren die leisen Bedenken aber vergessen. „Da hat man auf den ersten Blick gesehen, dass er sein Handwerk versteht.“

Das Kleid der Prinzessin ist wie das der Königin in einem erdigen braun gehalten. Highlights sind das per Hand in Falten gelegte Dekolletee und der silberne Gürtel.

In ganzer Pracht zu sehen sind Prinzessin und Königin heute auf der großen Bühne im Volkspark. Ab 11.30 Uhr wird Caroline Lange gemeinsam mit Bürgermeister Thomas Barz das Fest eröffnen, die Vorstellung der Prinzessin ist gegen 12.30 Uhr geplant.