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Jerichower Klinik Patienten bauen mit am „Klangkarree“

Im Stationsgarten von Haus 14 des AWO Fachkrankenhauses Jerichow steht seit kurzem ein „Klangkarree“.

Von Sigrun Tausche 22.09.2016, 11:00

Jerichow l Es ist ein Gestell aus Balken, an dem verschiedene, auswechselbare Klanginstrumente hängen: ein Gong, zwei „Regenmacher“, eine Schnur mit unterschiedlich großen Schellen. Mit diesem „Klangkarree“ wird das Beschäftigungs- und Therapieangebot für die Patienten der akutpsychiatrischen Aufnahmestation erweitert. Neben Gemüse­beeten und Zierpflanzen gibt es hier im Garten auch verschiedene Möglichkeiten der sportlichen Betätigung und eine Wandtafel, auf der mit Kreide gemalt und geschrieben werden kann.

Diese Angebote fördern die Sinnesaktivitäten, sie werden als ein Medium zur Steigerung der Konzentrationsfähigkeit und als Kommunikationsmöglichkeit genutzt, erklärt Matthias Witt, Fachkrankenpfleger für Psychiatrie. Alle Angebote können sowohl in der Gruppe als auch allein genutzt werden. Speziell die Klangelemente können helfen, durch psychische Erkrankung entstandene Blockaden zu überwinden. Dadurch wird mitunter eine Kommunikation erst wieder möglich.

Gebaut wurde das Klangkarree selbst von Patienten im Rahmen der Ergotherapie gemeinsam mit Mitarbeitern der Station. Und Menschen mit Psychiatrieerfahrung waren es auch, die mit finanzieller Unterstützung dazu beigetragen haben: die Selbsthilfegruppe Depression, die hier im AWO Fachkrankenhaus angesiedelt ist. 150 Euro für Materialkosten haben die ehemaligen Patienten der Psychiatrie den Mitarbeitern der Station überreicht.

Dieses Geld ist Teil des Preisgeldes aus dem AWO Zukunfts- und Ideenwettbewerbs „Visionäre mit Herz“, bei dem die Selbsthilfegruppe Depression vergangenen Herbst einer der Gewinner war. „Wir hatten mit unserem Therapiegarten auch teilgenommen“, berichtete Matthias Witt. Leider gehörte dieses Projekt nicht zu den Gewinnern.

Weil aber die Mitglieder der Selbsthilfegruppe es so toll finden, was hier entstanden ist, beschlossen sie, dieses besondere Therapieangebot zu unterstützen, sagt Anita Spörer, Leiterin der Selbsthilfegruppe.