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Ehrenamt Feuerwehr hat sich stabilisiert

Nach zweijähriger Pause hat in Paplitz wieder eine Jahreshauptversammlung der Ortswehr stattgefunden.

Von Bettina Schütze 13.02.2017, 10:00

Paplitz l „Dass heute wieder eine Jahreshauptversammlung stattfindet, ist auch ein kleiner Teil des Aufwärtstrendes unserer Feuerwehr“, machte Ortswehrleiter Martin Reisener in seinem Tätigkeitsbericht deutlich. Aber als noch viel wichtiger, stufte er ein, dass es 2014 gelungen war, mit Jörg Michelmann und Kevin Bäcker zwei neue Kameraden für die Ortsfeuerwehr zu gewinnen. Martin Reisener: „Sie haben erfolgreich die Grundausbildung absolviert.“ Ein Kamerad hat außerdem erfolgreich am Lehrgang für Atemschutzgeräteträger und für Truppführer teilgenommen. Außerdem hat ein Kamerad die Ausbildung zum Gruppenführer bestanden.

In Sachen Ausbildung konnte der Ortswehrleiter Positives und Negatives berichten. So haben im vergangenen Jahr acht Kameraden zwölfmal an der gemeinsamen Standortausbildung mit der Nachbarwehr in Tucheim teilgenommen. Damit wurden rund 30 Stunden der geforderten Ausbildung absolviert. Martin Reisener: „Leider gibt es auch vier Kameraden, die nicht bei einer einzigen Ausbildung dabei waren und somit die rechtlichen Voraussetzungen für den Einsatzdienst nicht erfüllt haben.“ Mit dem Löschfahrzeug wurden im Jahr 2016 409 Kilometer zurückgelegt. Im zurückliegenden Jahr wurde die Freiwillige Feuerwehr Paplitz zu vier Einsätzen alarmiert. Dazu rückte die Ortswehr mit insgesamt 24 Kameraden aus. So musste die Ortswehr am 10. Juni zu einem Brand nach Tucheim ausrücken.

Dort unterstützten die Paplitzer Kameraden die Tucheimer Ortswehr beim Brand einer Lagerhalle. Der nächste Einsatz am 23. Juni fand in Paplitz statt. Hier musste ein Schwelbrand nach einem Blitzeinschlag bekämpft werden. Ein weiterer Brand ereignete sich am 30. Juli, wiederum in Tucheim. Diesmal war es ein Wohnungsbrand. Martin Reisener: „Dieser Einsatz wurde kurz nach dem Eintreffen am Einsatzort abgebrochen, weil dort nur der Sonntagsbraten angebrannt war.“ Beim letzten Einsatz im vergangenen Jahr am 21. November galt es, einer Person in Not zu helfen. Bei allen Einsätzen sowie bei der Ausbildung hat sich kein Kamerad verletzt.

Keine Beanstandungen gab es bei der jährlichen Überprüfung der Löschwasserentnahmestellen. „Die Flachspiegelbrunnen in der Ortslage Paplitz sowie im Ortsteil Gehlsdorf sind einsatzbereit. Die Zisterne der Agrargenossenschaft Paplitz ist mit zirka 20 000 Litern Wasser gefüllt“, so der Ortswehrleiter. „Ich bin dankbar, dass sich die Ortsfeuerwehr im letzten Jahr etwas stabilisiert hat. Ich hoffe, dass sich das fortsetzt“, machte Ortsvorsteher Franz Schuster deutlich.

Als einen Schwerpunkt in der weiteren Arbeit der Ortsfeuerwehr sieht Franz Schuster die Gewinnung von Mitgliedern an. Dabei sollte Schwerpunkt auf dem Nachwuchs liegen. Franz Schuster. „Zum einen hatten wir in den letzten Jahren einige Geburten. Zum anderen sollten wir mit jungen Leuten sprechen, die nach Paplitz zurückgekommen sind. Was wir in der Feuerwehr machen, machen wir für uns selbst.“ Die materiellen Voraussetzungen für eine gute Feuerwehrarbeit seien gegeben.

Zu Wort meldete sich auch der langjährige Ortswehrleiter Emil Fischer. „Man muss mit Mut und mit dem nötigen Ernst an die Sache rangehen.“ Zu seiner Zeit habe die Jugendfeuerwehr viele Mitglieder gehabt. Heute gibt es keine Jugendfeuerwehr mehr in Paplitz. Deshalb befürworte er auch die Nachwuchsgewinnung. „Seit ich in Paplitz bin, sind 106 Personen gestorben. 41 von ihnen waren Feuerwehrleute“, so Emil Fischer. Waldemar Schulz kritisierte, dass man den Kameraden nicht nur Meldungen zuschicken, sondern sie persönlich ansprechen sollte.

Dem widersprach Genthins Bürgermeister Thomas Barz energisch. „Es kann nicht sein, dass Leute angebettelt werden müssen, damit sie in der Feuerwehr mitmachen. Man muss es wollen.“ Das unverbindliche Hobby, so Thomas Barz, habe heute einen höheren Stellenwert als das Ehrenamt in der Feuerwehr. Der Genthiner Bürgermeister freute sich, dass „es langsam wieder vorwärts geht“. Als ganz wichtig sieht er das gemeinsame Miteinander und die unverzichtbare Ausbildung an. Für Stadtwehrleiter Achim Schmechtig hat die Feuerwehr Paplitz eine lange Tradition. „Es gilt, diese Tradition fortzuführen. Ich bin froh, dass es in der Ortswehr Paplitz weitergeht.“