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Feuerwehr Mit voller Hütte zum Einsatz

Ausgezeichnete Jugendarbeit und das Problem der Tagesbereitschaft - das waren die Hauptthemen der Hauptversammlung der Mützeler Feuerwehr.

Von Kristin Schulze 14.03.2017, 06:00

Mützel l Hinter der Mützeler Feuerwehr liegt ein ereignisreiches 2016. Bei der Jahreshauptversammlung am Freitagabend gab Ortswehrleiter Henryk Lampert einen Rückblick: Die Kameraden überwachten das Weihnachtsbaumverbrennen und das Osterfeuer. Der Maibaum wurde aufgestellt. An dieser Stelle richtete Lampert ein ganz besonderes Dankeschön an die Jugendfeuerwehr, die sich mit Zelt und Schlafsack ausgerüstet hatte, um das gute Stück zu bewachen. „Vorkommnisse in den vergangenen Jahren haben uns zu diesem Schritt bewegt“, sagte Lampert schmunzelnd. Mit Erfolg: 2016 konnte der Maibaum unbeschädigt seiner Bestimmung auf dem Käthe-Kollwitz-Platz übergeben werden.

Im Juni traf man die Mitglieder der Feuerwehr auf dem Reitturnier, wo sie sich um die Bewässerung des Platzes kümmerten, im August waren sie bei tropischen Temperaturen Mitausrichter des traditionellen Sommerfests. Höhepunkt war der zehnte Herbstlauf. Zum Jubiläum gab es doppelten Grund zur Freude: Die Mützeler Jugendfeuerwehr belegte den dritten Platz und mit 13 Mannschaften nahmen so viele teil wie noch nie. Im Oktober gab es eine Fahrt nach Berlin und im November schloss sich der Kreis mit dem Aufstellen des Weihnachtsbaums.

2016 waren für die Ortswehr 23 Feuerwehrleute im Einsatz. „Vier davon weiblich“, sagte Henryk Lampert. Außerdem bemerkenswert: 16 der Kameraden sind Atemschutzgeräteträger. Stadtwehrleiter Achim Schmechtig sagte: „Durch die Hohe Zahl an Atemschutzgeräteträgern sind die Mützeler im Einsatz eine besondere Stütze.“ Außerdem kämen sie zu übergemeindlichen Einsätzen „immer mit voller Hütte“, also gut besetztem Fahrzeug.

Für die Truppe spricht auch ihre Bereitschaft zur Weiterbildung, etliche Lehrgänge wurden besucht, zum Beispiel zu den Themen technische Hilfe nach Bahnunfällen, Maschinist, Truppführer...

Die Mützeler rückten im vergangenen Jahr zu 13 Einsätzen aus. Vier davon zur kritischen Zeit zwischen 6 und 18 Uhr. „Hier muss man sagen, dass im Normalfall kein Ausrücken möglich ist, da alle Kameraden auswärts arbeiten“, so Lampert. Achim Schmechtig sagte: „Beim Problem der Tagesbereitschaft ist die große Politik gefordert. Wir als Stadtwehr können da nichts machen.“ Bürgermeister Thomas Barz verwies darauf, dass dieses Problem nahezu jede freiwillige Feuerwehr hätte. Die Lösung sei die Anhebung der Altersgrenze durch die Landesregierung seiner Meinung nach nicht. Am ehesten ließe sich das Problem mit einer guten Jugendarbeit in den Griff bekommen. Hier leiste man in Mützel viel: „Auf Ihre Nachwuchsarbeit können sie sehr stolz sein. Das ist etwas Besonderes.“

Deutlich wird das am Beispiel von Anne Glomb. Sie war seit Gründung der Jugendfeuerwehr dort Mitglied, im vergangenen Jahr wechselte sie in die Einsatzabteilung. Am Freitag wurde sie mit gerade 18 Jahren für ihre zehnjährige Mitgliedschaft ausgezeichnet.

Die Jugendfeuerwehr zählt zehn Mitglieder. 2016 hat die Truppe in Friedensau und Zabakuck gezeltet und den dritten Platz beim Herbstlauf errungen. Zum Kreisausscheid nach Königsborn fuhr man als Titelverteidiger und belegte dort einen hervorragenden zweiten Platz.

Den Lohn für die Mühen verkündete Mützels Ortsbürgermeister Rüdiger Feuerherdt: „Durch die Leistungen der Jugendfeuerwehr ist es gelungen, den Kreisausscheid 2017 nach Mützel zu holen.“ Termin ist der 16. September. Für die Schlussworte der Jahreshauptversammlung sorgten Henryk Lampert: „Danke an alle Kameraden für die geleistete Arbeit“ und Achim Schmechtig: „Weiter so!“