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24-Stunden-Rennen Genthiner sind heiß auf den Titel

Die Mitglieder des DMD-Racing-Teams sind im Rennfieber. Mit ihrer Simson MS-50 geht es in Kalbe auf die Piste.

Von Mike Fleske 20.09.2018, 01:01

Genthin l Schon von Weitem ist das Knattern des Mofas zu hören. Fahrer Marco Zander dreht auf der unebenen Übungspiste seine Runden. „Fährt sich gut“, sagt er bei der Ankunft. Muss es auch, denn die Hobby-Rennfahrertruppe steht vor ihrem Höhepunkt des Jahres. Am Sonnabend startet das Team beim Rennen in Kalbe/Milde.

Auf einem abgeernteten Maisacker entsteht für einige Tage eine kleine Zeltstadt mit Fahrerlager, Technik und allem, was zu einem waschechten Rennzirkus dazugehört: Nämlich Dreck, Lärm und Schweiß. Die Genthiner schrauben bis zuletzt an ihrer Maschine. „Die ist im Vergleich zum vergangenen deutlich überarbeitet worden“, berichtet Chefelektriker Michael Götze.

Nach dem Rennen 2017 habe man die Maschine komplett in alle Einzelteile zerlegt. „Die Grundsubstanz war optimal, vom Fahrwerk über die Federung bis hin zum Motor, aber wir konnten noch einige Faktoren überarbeiten, und jetzt steht das Mofa fast renntauglich da“, fügt Teammitglied Oliver Hofmann hinzu.

Es ist schon ein besonderes Hobby, das die rund 20 Genthiner pflegen. „Kermit“ nennen sie die Simson MS-50 liebevoll und hegen und pflegen das gute Stück. Einmal im Jahr wird das Mokick aber doch bis zum Äußersten gebracht. „Das Getriebe von Kermit schaltet in 24 Stunden ungefähr 85 000 Mal“, gibt Teamchef Denny Granzow einen Einblick in die technischen Belastungen.

Das Team aus der Kanalstadt ist erneut heiß auf den Sieg. 2017 führte das DMD-Racing-Team 22 Stunden das Feld an. Dann gab es einen Motorschaden und am Ende nur Platz 5. In diesem Jahr wird erneut angegriffen und es ist einiges neu. Die Veranstalter haben das Rennen neu aufgestellt, sodass, anders als in den vorangegangenen Jahren, nicht mehr 80 Teams an den Start gehen, sondern nur noch halb so viele in zwei unterschiedlichen Veranstaltungen.

Zudem gibt es mehrere Prämien, etwa für den schnellsten Fahrer in der Kurve. Erneut stiftet eine Genthiner Werbeagentur den Pokal für die schnellste gefahrene Stunde. Und dann gibt es natürlich zu Beginn des Rennens noch eine Besonderheit: Den sogenannten Le-Mans-Start, bei dem die Fahrer zu Rennbeginn nicht auf ihrem Motorrädern sitzen, sondern einige Meter entfernt dahinter auf den Startschuss warten und dann zum Fahrzeug laufen. Bedeutet, Daumen drücken, dass die Genthiner sowohl gut zu Fuß als auch auf zwei Rädern unterwegs sind.

Los geht es am Sonnabend um 13 Uhr, Ende ist genau 24 Stunden später am Sonntag. Sieben Fahrer aus der Kanalstadt sind im Einsatz. Verfolgen lässt sich der aktuelle Stand, sofern die technische Übertragung klappt, hier.