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Adventshöfe Engagierte Gastgeber ehrenhalber

Die drei Genthiner Adventshöfe erfüllten am Sonnabend die Erwartungen ihrer Besucher.

Von Simone Pötschke 19.12.2017, 06:44

Genthin l Hut ab vor den Geschäftsleuten der Genthiner Innenstadt und ihren vielen Helfern, die am Sonnabend drei attraktive Adventshöfe anboten. Die Adventshöfe beschränkten sich nicht allein darauf, Glühwein auszuschenken oder den Grill am Laufen zu erhalten. Ihr Kapital zogen die drei Höfe vor allem daraus, ihren Besuchern die Gelegenheit einzuräumen, im Kreis der Familie oder Freunden für einen Moment innezuhalten. In den Höfen machte sich heimelige Stimmung breit. Die Gastgeber feilten mit der Erfahrung der Vorjahre an ihrem ganz individuellen Stil. Respekt.

Im Trio ergänzten sich die Adventshöfe perfekt mit dem Weihnachtsmarkt. Frank Müller vom Taekwondo Black Belt Center öffnete seinen Hof an der Bahnhofstraße als erster schon um 12 Uhr. Denn der zarte Schweinebraten aus dem Ofen musste lange gegart werden. Annett Koschnick erinnerte sich an das vorangegangene Jahr, als der Hof auch gegen Mittag seine Tore öffnete.

„Seinerzeit war der Ansturm verhalten, kein Vergleich zu heute, es ging gleich richtig los“. Annett Koschnick stellte sich wie viele andere Helfer in den Dienst der Sache, sie bewies Durchhaltevermögen und betreute einen Stand mit originellen Basteleien. „Alles Handarbeit, nichts wurde über den Handel bezogen“, sagte die Taekwondo-Sportlerin mit berechtigtem Stolz.

Georg Witt gab den mobilen Weihnachtsmann, tourte zweimal auf der Ladefläche eines weihnachtlich geschmückten Lkw durch die Stadt, rief den Passanten Wünsche für ein frohes Fest zu und warf Bonbons in das Publikum.

Das machte Eindruck. Der Hof an der Bahnhofstraße war bis in die späten Abendstunden belagert. Das Müller-Team musste für den Erfolg hart ran. Hausherr Frank Müller lächelte still auf die Frage, warum er und seine Helfer das alles auf sich nehmen. „Wir wollen etwas für die Geselligkeit tun“, sagte er nur knapp.

Seit den Mittagsstunden waren auch Christiane Elert, Heike Kurtz und ihre Helfer auf den Beinen, um ihren Adventshof herzurichten. Traditionell zeigt dieser Hof seine Stärken in der Zusammenarbeit mit den „Edelkrebsen“ und mit der Kita „Unter den Eichen“ Mützel. „Wir wollen mit unserem Hof einen Beitrag für eine belebte Innenstadt leisten“, sagte Heike Kurtz am Rande des Geschehens. Als Gäste wurden die Mützeler Kita-Kinder begrüßt, die mit Liedern und Gedichten auf das bevorstehende Fest einstimmten. Eltern und Geschwister drängelten sich auf dem kleinen Hof, um nach dem Auftritt kräftig zu applaudieren. „Die Kita passt zu uns. Wir geben der relativ kleine Einrichtung gern die Möglichkeit, sich zu präsentieren.“ Der Erlös aus dem Glühwein- und Bratwurstverkauf wird wieder der Kita zugute kommen.

Auf großes Interesse stieß wieder die unterhaltsame Modenschau, die für die Damen beim Weihnachtsbummel gesetzt war. Umräumstress scheute das Team des Hofes nicht.

„Fröhliche Weihnacht mit musikalischer Umrahmung“ hatte sich der Adventshof der Musikschule Brien ganz sachlich angekündigt. Dabei ging es richtig lebhaft bei den Briens zu. Das Vorspiel der Musikschüler zog viel Publikum, später punkteten die Sängerinnen von Ice-Cream aus Parey mit stimmungsgeladenem Gesang. Evergreens und Poptitel zogen das Publikum auf die Tanzfläche.

Wer es etwas besinnlicher mochte, konnte das Märchen „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ an der Hausfassade verfolgen. Für die Zuschauer wurde zur Flimmerstunde eine Feuerschale aufgestellt, mit der die Kälte vertrieben wurde. Auch im Brien-Hof wurde ein großer Aufwand betrieben, um die Gäste auf Weihnachten einzustimmen. Es musste geräumt, die Technik aufgebaut und eingestimmt werden, die Bewirtung abgesichert und vor allem das Programm durchgezogen werden. „Ohne unsere Helfer, darunter Nachbarn und Bekannte, wäre dies alles nicht möglich“, sagte Ivonne Brien.

„Hier ist es immer wieder schön, wir kommen gern hierher“, brachten die Besuchermeinung stellvertretend Sieglinde und Detlef Göbel auf den Punkt.