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Aktionstag Leckere Torten und laute Hähne in Parchen

Ein Dorf, drei Wettkämpfe: Der lauteste Hahn, die beste Torte und das schnellste Kaninchen wurden in Parchen gekürt.

Von Thomas Skiba 24.05.2018, 06:00

Parchen l Zahlreiche Gäste kamen zur Bockwindmühle, um das historische Bauwerk zu feiern. Unter der Leitung des Natur-und Heimatvereins Parchen gab es ein Programm, das die Einheimischen kannten und die Gäste erstaunte.

Ländlich abgestimmt begann der Tag mit einem Hähnewettkrähen. 31 Hähne sollten in 30 Minuten einer Jury zeigen, wer die meisten Kräher schafft. 111-mal krähte Otto, der große Hahn von Sam Ochsendorf. „Für Parchen ist das eine neue Bestmarke“, sagte Ortsbürgermeister Hubert Schwandt.

Auch die Zwerghühner beeindruckten mit Stimme: Max Sünders Siegerhahn schlug 74-mal an. Die Gewinner nahmen jeweils einen Pokal und einen halben Zentner Weizen mit nach Hause. Ein Alleinstellungsmerkmal: Hühnerprinzessin Louise Mehlhase übergab die Preise und repräsentierte gleichzeitig die Veranstaltung. Die Hühnerprinzessin kennt sich mit dem Wettbewerb aus, hat ihn immerhin bereits zweimal selbst gewonnen.

Im zweiten Teil musste eine Jury entscheiden, welche Torte, hergestellt aus Buchweizenmehl, mit dem ersten Platz belohnt wird. Die Jury hatte es schwer: 20 Backkreationen standen zur Wahl. Für gleiche Startbedingungen sorgte eine einzige Vorgabe: Der Anteil an Buchweizen musste wenigstens 30 Prozent betragen. „Kann man so überhaupt backen?“, fragte sich mancher.

Dem Buchweizen fehlt das sogenannte Klebereiweiß, das in Verbindung mit Wasser oder Milch in der Lage ist, einen elastischen Teig zu bilden. „Buchweizen ist kein richtiges Getreide, sondern ein Knöterich-Gewächs“, erzählt Michael Karbe, der Vorsitzende des Heimatvereins. Ortschef Hubert Schwandt, Ortswehrleiter Gerd Keppler und weitere Jury-Mitglieder verkosteten Kuchen und Torten. Selbst Muffins und Kindergebäcke kitzelten die Geschmacksnerven der Entscheider.

„Es war wirklich nicht einfach, jedes Gebäck hat was“, so Hubert Schwandt. Die meisten Stimmen erhielt die Torte von Elke Lendner. Sie überzeugte mit ihrer Buttercreme-Beerenmix-Kürbiskrokant-Torte. „Mein Teig besteht aus 100 Prozent Buchweizenmehl“, so die Gewinnerin. Mit einer Quark-Erdbeer-Torte gewann Emma Lendner bei den Jungbäckern.

„Es liegt in der Familie“, so die Frauen. Auch ein Mann stellte sich dem Wettbewerb. Stefan Lambertz aus Parchen, der Sieger 2017 und diesjährige Zweitplatzierte, traute sich wieder unter die kritischen Augen und Gaumen der Jury. „Ich backe gern, es ist ein Hobby“, so der Polizeibeamte.

Seine Schoko-Haselnuss-Torte nahm ihn 24 Stunden in Anspruch: „Ich musste die Schichten kühlen und das braucht Zeit.“ Pünktlich um 12.45 Uhr stand seine Torte bereit, erst zur Bewertung, dann zum Verzehr. „Die Bäcker stellen ihre Torten als Spende zur Verfügung. Der Erlös wird für den Erhalt der Mühle verwendet“, erklärte Michael Karbe.

 Während sich die Gäste das Tortenangebot schmecken ließen, wurde schon der dritte Wettkampf vorbereitet. Gesucht wurde das schnellste Kaninchen. Um die abgespannten Rennbahnen traten die Karnickel des Dorfes zum Kampf um die Weltmeisterschaft im Karnickelrennen an. Schlappi gegen Paulina, Snowball gegen Finny. Sechs Trainerinnen spornten ihre Langohren an, als erstes die Ziellinie zu überhüpfen. „Die Karnickel dürfen weder geworfen noch geschubst und auch nicht gerufen werden“, erklärte der Schiedsrichter.

Viele Besucher nutzten zudem die Möglichkeit, die sanierte Bockwindmühle zu besichtigen. Nach dem Fest zogen die Veranstalter ein positives Fazit. Die Besucherzahlen seien sehr erfreulich gewesen. „Ein Abstecher nach Parchen lohnt sich immer“, resümiert auch Werner Mesenberg aus Burg.