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Anbau Feuerwehr feiert Richtfest

Das Funktionsgebäude der Feuerwehr in Jerichow wird mit einem Anbau vergrößert. Jüngst wurde Richtfest gefeiert.

Von Thomas Skiba 05.10.2019, 23:01

Jerichow l Die Mauern und Dachbalken stehen und das sollen alle sehen: Von dem Korb der Drehleiter übergaben zwei Feuerwehrmänner die Richtkrone an Stadtwehrleiter Ralf Braunschweig und Bürgermeister Harald Bothe. Mit 42 Hammerschlägen befestigten sie das Symbol traditioneller Handwerkskunst auf dem First des größten der beiden Anbauten des Feuerwehrgerätehauses.

Die Kosten betragen rund 350.000 Euro. Davon kommen knapp 28 Prozent, das sind circa 95.000 Euro, aus dem Fördertopf des abwehrenden Brandschutzes und der Hilfeleistung in Sachsen-Anhalt. „Die restliche Summe von 255.000 Euro kommen aus dem Haushalt der Stadt“, so Bothe.

Den Bewilligungsbescheid konnten die Jerichower Anfang 2019 in Empfang nehmen und damit auch die Ausschreibungen an die Gewerke erstellen. „Wir sind froh“, so Stadt-Chef Bothe, „dass wir so klasse Handwerker gefunden haben, die Hand in Hand arbeiten.“ Dazu erklärt er, dass es entscheidend sei, die Fördermittel noch in diesem Jahr verbaut werden, sonst, so Bothe, „müssten wir die Fördermittel zurückerstatten.“ Andere Ortschaften schaffen es nicht, für bewilligte Baumaßnahmen Handwerker zu bekommen und geben jetzt schon die Gelder wieder zurück. „Das passiert uns zum Glück nicht.“

Ein gewichtiger Aspekt bei der Genehmigung von Fördergeld sei das Vorhandensein einer Jugendfeuerwehr, so Stadtwehrleiter Ralf Braunschweig, dadurch erwies sich ein Großteil, nämlich 336.000 Euro, als förderfähig.

Bei dem Bau werden die Vorgaben Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGVU) umgesetzt, wie etwa die Verkehrswegemaße oder eine „Schwarz-Weiß-Trennung“ im Sozialtrakt. Das heißt: Die Möglichkeit, sich umzuziehen und die verschmutzte Einsatzkleidung getrennt von der Zivilkleidung abzulegen.

Mit der Vergrößerung des Umkleideraumes werden auch die Nutzungsmöglichkeiten der Räume neu geordnet. So bekommen die Mädchen und Jungen der Jugendfeuerwehr einen eigenen Umkleideraum, auch für die Frauen werde endlich ein eigener Raum zur Verfügung gestellt. Bisher, so Braunschweig, mussten sich die Jugendlichen immer bei den Fahrzeugen umziehen, „zivile Sachen und Dienstkleidung hingen an einem Haken,“ dazu kamen beengten Verhältnisse.

„Das war ein unhaltbarer Zustand“, so der Stadtwehrleiter, nach der Fertigstellung könne man dem Feuerwehrnachwuchs endlich Platz und eigene Schränke möglich machen. „Damit wertschätzen wir unsere jungen Feuerwehrleute.“

Auch für die Frauen und Männer der Einsatzabteilung sei dann mehr Platz vorhanden, so Braunschweig. So muss pro Feuerwehrmann eine Raumfläche von 1,2 Quadratmeter vorhanden sein und „die erreichen wir dann.“

Die Jerichower Ortswehr sei gut aufgestellt -derzeit können 33 aktive Feuerwehrleute Brände löschen, Nothilfe leisten oder bei Unfällen Gefahren beseitigen. 1997 gab es die erste Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses, erinnert sich der Stadtwehrleiter, „schon da wurde zu klein geplant und gebaut.“ Doch es war kein Geld da und so musste man sich mit dem zufrieden geben, was damals möglich war.