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Ausstellung Adventskalender nicht wegschmeißen

Adventskalender sollten nicht so weit weggelegt werden. Das Kreismuseum Genthin sucht Exemplare für eine geplante Ausstellung.

Von Mike Fleske 23.12.2017, 08:40

Genthin l Am 24. Dezember ist Heilige Abend und der Adventskalender wurde komplett geöffnet. Adventskalender gehören zur Vorweihnachtszeit einfach dazu. Sie verkürzen in vielen Varianten die lange Zeit bis zur Bescherung. Die Tradition dieses Brauches geht zurück bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts. Die ersten Formen kamen aus dem protestantischen Umfeld. Dort hängten Familien nach und nach 24 Bilder an die Wand.

„Erst vor rund 100 Jahren hat ein Buchdrucker die heute bekannte Kalenderform erfunden, um den Kindern die Wartezeit zu verkürzen“, erklärte Antonia Beran, Leiterin des Kreismuseums. Auch in die Literatur fand der Adventskalender Eingang. Schriftsteller Thomas Mann schrieb in seinem Roman „Die Buddenbrooks“: „Der kleine Johann verfolgte mit Hilfe des Adventskalenders, den Ida ihm angefertigt und auf dessen letztem Blatte ein Tannenbaum gezeichnet war, pochenden Herzens das Nahen der unvergleichlichen Zeit.“ So ähnlich ist es auch heute noch. Auch wenn die Adventskalender heute ganz unterschiedlich daherkommen.

So kennt wohl jeder den Adventskalender in der einfachen Form eines Bildes mit den 24 Türchen, hinter denen sich Motive verbergen. Auch mit Schokoladenfiguren gefüllte Kalender geben schon einen Vorgeschmack auf die Weihnachtszeit. „Es gibt Kalender zum selbst befüllen, Bastelbögen, aus denen Weihnachtsmärkte mit kleinen Buden entstehen, fertige Häuschen, selbst kleine Holzeisenbahnen“, zählt die Museumsleiterin auf. Allen Kalendern gemein sei, dass es irgendwo 24 kleine Fächer zum Verstecken der kleinen Präsente gibt.

„Auch für die Erwachsenen hat sich die Weihnachtsindustrie im Laufe der Jahre immer wieder Neues einfallen lassen.“ Gefüllt mit Fläschchen edler Tropfen, pikanten Bildchen oder Rezepten ist für fast jeden etwas dabei. Der Fantasie keine Grenzen gesetzt sind bei selbstgebastelten, genähten, gesägten oder gehämmerten Adventskalendern.

Viele Kalender seien so schön, dass sich mancher nicht davon trennen mag und sie über die Jahre aufbewahrt hat. Die Vielfalt der vorweihnachtlichen Kalender möchte das Kreismuseum im kommenden Jahr zur Weihnachtszeit mit einer Ausstellung würdigen.

„Entsorgen Sie Ihre Kalender nicht und lagern sie sie noch nicht ein“, ruft Antonia Beran auf. „Stellen Sie uns einige Exemplare für die Ausstellung zur Verfügung.“ Kalender für Kinder und Erwachsene, gekaufte oder selbstgebastelte, historische von Oma oder Opa oder moderne, alles sei als Leihgabe möglich. „Schon während der diesjährigen Weihnachtsöffnungszeiten haben Sie die Möglichkeit, Ihre Adventskalender im Museum abzugeben.“ In diesem Zusammenhang weist Antonia Beran auf veränderte Öffnungszeiten zu Weihnachten hin.

Das Kreismuseum ist am 25. und 26. Dezember sowie am 27., 28. und 29. Dezember jeweils von 14 bis 16 Uhr geöffnet. Neben der ständigen Ausstellung lädt die Sonderausstellung „Bildung als Schlüssel zur Welt – Schulgeschichte des 20. Jahrhunderts“ zum Schauen ein. Am 24. Dezember und vom 30. Dezember 2017 bis 1. Januar 2018 bleibt das Museum geschlossen.