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Ausstellung Pop-Art hält Einzug in Genthin

Pop-Art in der Stadt- und Kreisbibliothek. Arno Zachäus macht aus Alltagsgegenständen moderne Kunst.

Von Mike Fleske 13.03.2019, 06:00

Genthin l Farbenprächtige Werke, die zum Hinschauen einladen, sind ab sofort in der Stadt- und Kreisbibliothek zu sehen. „Fantasie, Farbwelten, Licht & Schatten – moderne Pop Art Kunst“, lautete der Titel der neuen Ausstellung im Veranstaltungsraum. Geschaffen hat sie Arno Zachäus, der vor einiger Zeit aus Berlin nach Genthin gezogen ist. Während der familiär gemütlichen Eröffnung erläuterte der 60-Jährige seine großformatigen Bilder.

Diese bestechen durch geometrische Formen, Kreise, Quadrate, Rechtecke, die zum Teil sehr kleinteilig verziert in bunten Varianten in allen Bildern vorkommen.

„Angefangen habe ich damit, als es mir nicht sehr gut ging. Die künstlerische Gestaltung war eine Möglichkeit für mich, meinen Gefühlen Ausdruck zu geben.“ Deutlich wird dies etwa durch ein schwarzweißes Schachbrettmuster, das immer wieder auf den Bildern auftaucht. „Am Anfang nimmt dieses Schwarz-Weiß einen großen Raum in den Bildern ein, je besser es mir ging, um so farbenfroher wurden auch die Bilder.“

So können die Betrachter eine Entwicklung des Hobbykünstlers nachvollziehen. Noch ein Geheimnis beinhalten die Bilder: „Es gibt überall meinen kleinen indischen Garten, den man aber erst einmal finden muss.“ Die Werke entstehen, indem Zachäus die Grundformen vorzeichnet.

Dabei kommen ganz gewöhnliche Alltagsgegenstände wie etwa Tassen, Gläser oder ein Küchenbrett zum Einsatz. Mit Gel- und Faserstiften, aber auch mit Leuchtfarben bekommen die Bilder ihre Farbigkeit.

„Für mich ist das wirklich nur ein Hobby, ich habe nicht das Bestreben, Bilder zu verkaufen oder damit Karriere zu machen“, bemerkte Zachäus am Rande der Veranstaltung. Er hoffe, dass die Bilder anderen Betrachtern gefallen und diese ein wenig Freude daran haben. Der Veranstaltungsraum wird unter anderem für Lesungen, Kreativangebote, aber auch Vorträge und Vereinssitzungen genutzt. Dadurch werden ganz unterschiedliche Nutzer der Bibliothek in Kontakt mit den Bildern kommen. Bestaunt wurden von den Eröffnungsbesuchern die exakten kleinen mosaikartigen Verzierungen in den Werken. „Das kommt nicht von ungefähr, jedes Bild entsteht ganz individuell in 30 Arbeitsstunden“, erklärte Zachäus.

Allerdings nicht am Stück, sondern nach und nach. „Was für eine Arbeit, das ist etwas völlig anderes, als es sonst in der Bibliothek zu sehen gibt“, fand etwa Besucherin Renate Polotzek.

Ein Eindruck, den auch Cornelia Draeger von der Bibliothek bestätigte: „Wir hatten in der Vergangenheit ganz unterschiedliche Ausstellungen im Versammlungsraum gehabt, Pop-Art noch nicht.“ Bei der Vorbereitung habe sie darauf geachtet, dass die Wände nicht mit Werken überladen werden. „Herr Zachäus hat dann schweren Herzens wieder einige Bilder abgenommen.“ So seien 16 Gemälde übrig geblieben, die durch die etwas „luftigere“ Gestaltung eine besondere Wirkung entfalten.

Arno Zachäus ist als Hobbykünstler ins Visier geraten, da er seit einigen Jahren über ein QSG-Projekt stundenweise in der Stadtbibliothek arbeitet.

„Wir sind ins Gespräch über seine Malerei und seine Musik gekommen und haben festgestellt, dass sie genau das Richtige für eine Ausstellung sind“, sagt Cornelia Draeger. Der Hobbykünstler selbst untermalte die Eröffnung mit seinem Gitarrenspiel, während die Gäste sich intensiv mit den Bildern beschäftigten. „Das kann man gar nicht einordnen oder beschreiben, es ist ein ganz eigener Stil“, fand etwa der Genthiner Dirk Ballarin.

Die Bilder sind bis Mitte April in der Bibliothek zu sehen. Zu den Öffnungszeiten ist die Ausstellung zu besuchen. „Sinnvoll ist es, im Internet nachzuschauen oder bei uns nachzufragen, ob es gerade geschlossene Veranstaltungen gibt“, sagte Cornelia Draeger.