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Badesaison Brotbüchse kann zuhause bleiben

Ein Versorgungs-Problem wird derzeit im Zabakucker Touristenzentrum gemanagt

Von Simone Pötschke 01.08.2018, 12:32

Zabakuck l Die „Zabakucker Seeterrasse“, einst ein belagerter Kiosk und gastronomischer Mittelpunkt des Touristenzentrums, bietet trotz Badehochbetriebs einen trostlosen Anblick. Heruntergelassene Rollos, die Speisekarte des vergangenen Jahres im Schaukasten ist völlig verblasst.

Der Pächter habe in dieser Saison die Bewirtschaftung, für die noch ein geltender Vertrag zwischen ihm und dem Touristenzentrum besteht, nicht fortgesetzt, erklärt die Chefin des Zentrums, Bärbel Höschel, nur knapp. Gründe will sie nicht öffentlich machen. Das sei die erste Saison in ihrer nunmehr 18-jährigen Geschäftsführertätigkeit, in welcher der Kiosk dicht bliebe.

Natürlich haben Badegäste, Camper und Kurzurlauber alles andere als erfreut darauf regiert. Ein geschlossener Kiosk, da macht sich Bärbel Höschel nichts vor, ist nicht gut für das Image des Zabakucker Touristenzentrum. Versorger stehen nicht Schlange, deshalb sei es schon ein Glücksfall, dass man sich über die Saison mit einem Imbisswagen eines Burger Caterers behelfen kann. „Kein Badegast muss Schnitten, Kekse oder Getränke mitbringen, dafür ist gesorgt“, sagt Bärbel Höschel.

Andreas Scheffler, Inhaber des „Big Ben“, eine Gaststätte in Burg mit Außer-Haus-Lieferung, konnte kurzfristig mit Hilfe der Genthiner Touristinformation für den Einsatz eines Versorgungswagens gewonnen werden . „Wir können wirklich von Glück reden, dass eine Zusammenarbeit zustande gekommen ist. Caterer verfügen über langfristige Verträge, denen sie nachkommen müssen. Kurzfristig geht da in den seltensten Fällen etwas“.

Diese Konstellation ringt der resoluten Platz-Chefin Kompromissbereitschaft ab. Anfänglich, zu Pfingsten, konnte Andreas Scheffler noch mit zwei Imbiss-Wagen vor Ort sein. Derzeit ist für den Burger Gastronomen logistisch nur noch ein solcher Wagen „abkömmlich“.

„Natürlich würde ich gern sehen, dass der Versorger schon in den Morgenstunden seine Arbeit aufnehmen würde und nicht erst um 11 Uhr, weil er in Burg noch Essen ausfahren muss“, ist Bärbel Höschel ehrlich. Hauptsache sei jedoch, „dass wir die Versorgung auch in einer schwierigen Zeit absichern können“, sagt Bärbel Höschel vor dem Hintergrund der gegenwärtig „brummenden Saison“.

Täglich tummeln sich etwa 500 Badegäste am Ufer des Zabakucker Badesees, am Sonnabend waren es sogar 650. Der Campingplatz sei vollständig ausgebucht, kann Höschel berichten. Kurzfristige Anmeldungen müssten deshalb abgewiesen werden.

Die Mitarbeiter des Burger Caterers versuchen, so gut es geht, die Nachfragen der Gäste zu bewältigen. Seit einigen Tagen nehmen sie auch Bestellungen fürs Mittagessen entgegen. Gleich nach ihrer Ankunft in Zabakuck waren am Dienstag Julie Nöhring und Sabrina Schäfer-Schmidt damit beschäftigt, die bestellten Assietten-Essenportionen aus ihrem kleinen Transporter auszuladen.

Dann ruft die Arbeit im Wagen. Vorerst bis 18 Uhr. „Und dann mal sehen, wie es weiter geht“, sagen die beiden jungen Frauen. Ihr Chef Andreas Scheffler ist verständlicherweise zufrieden damit, wie seine Geschäfte in Zabakuck laufen. „Es hat sich für mich gelohnt, das Wagnis einzugehen.“ Er denke durchaus darüber nach, unternehmerisch im Zabakucker Touristenzentrum Fuß zu fassen, kündigte er an. Aber noch müssten Gespräche mit Bärbel Höschel geführt werden.