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Badesaison Mit wachen Augen am Zabakucker See

Die Hitze ist da und damit auch Badegäste am Zabakucker See. Die Genthiner DLRG sorgt dort für Sicherheit.

Von Mike Fleske 28.05.2018, 01:01

Genthin l „Die Leute sind sehr vernünftig, sodass wir nicht viel eingreifen müssen“, berichtete Tom Hannemann. Gemeinsam mit Sven Brüske schiebt er Wachdienst am Zabakucker See. Beide sind freiwillig für die Deutsche Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG) Genthin als Aufsichtsdienst am Zabakucker See tätig.

Gegen Mittag war der See noch spärlich besucht. Dafür lagen eine Reihe Besucher am Strand. „Es ist noch ein wenig frisch“, befanden die Gäste. „Wir genießen jetzt einfach die Sonne und bleiben auf der Wiese“, erzählte Familie Simmel, die aus Milow angereist war. So wie den Brandenburgern ging es vielen Gästen. Trotz etwa 22 Grad Wassertemperatur ist vor dem Baden einige Überwindung gefragt.

„Man muss nur vorsichtig reingehen“, fand ein Badegast, der sich in den See traute. Entspannen in der Sonne, ein wenig das kühle Nass spüren. Am Zabakucker See kam schon ein wenig Urlaubsstimmung auf. „Es war unser erstes richtiges Badewochenende“, bestätigte Bärbel Höschel, Geschäftsführerin des Touristenzentrums Zabakuck.

Mehrere hundert Besucher seien vor Ort gewesen, schätzte sie am Sonntagnachmittg. Die waren durchweg unter der Obhut der Genthiner DLRG-Bewacher.

„Wir haben immer ein waches Auge auf den Badebetrieb“, bestätigt Sven Brüske. Der 16-jährige Nachwuchsretter ist sich der Verantwortung bewusst: „Wir müssen immer aufpassen, dass niemandem etwas passiert.“

So sei es auch zu erklären, dass Eltern, die mit ihren Kindern zu weit rausschwimmen von den DLRG-Helfern zurückgerufen werden. Etwa eine Mutter, die mit ihrem Kind, das Schwimmhilfen trägt, weit im See unterwegs ist. „Wenn etwas mit der Mutter passiert, ist auch das Kind hilflos, wir müssen dann zwei Personen retten“, erklärt Tom Hannemann. Auch sei es gefährlich, wenn Kinder mit Schwimmhilfen von der im See befindlichen Plattform springen.

„Die Schwimmhilfen rutschen vom Arm, das Kind geht unter, weil es nicht schwimmen kann.“ Die DLRG-Leute greifen dann vorbeugend ein, lassen gefährliche Situationen nicht entstehen. Sie suchen das Gespräch und wollen erklären, nicht belehren. „Wenn man den Leuten erläutert, welche Gefahren hinter manchem Handeln beim Baden lauern, sind sie meist einsichtig.“ Selten würde ein Badegast dann unwirsch.

Im Juni beginnt am Zabakucker See wieder die Hochsaison. Dann sind die DLRG-Freiwilligen wieder täglich am See. Ausgestattet mit Pflastern oder Kühlpads für die kleinen Blessuren wie Beulen, Schürfwunden verknackste Knöchel, aber auch mit einem Defibrator um auch bei einem Kreislaufzusammenbruch helfen zu können. Allerdings, so die Helfer, gebe es schlimme Notfälle nur sehr selten.

Die Dienste am Zabakucker See sind durchaus beliebt bei den Genthiner Rettern. Mit knapp 400 Stunden wird der Badebetrieb pro Saison abgesichert. Allerdings haben auch bei die Genthiner Retter Nachwuchssorgen. Viele Helfer nehmen sich für ihre Dienste Urlaub, verwenden arbeitsfreie Tage. Viel Freizeit wird für die Sicherheit der Badegäste aufgewendet. Jüngere, wie Sven Brüske verbringen auch manchen Ferientag als Wachdienst.

So sind die Dienste auch in diesem Jahr abgesichert. Das wird aber immer schwieriger. „Es geht uns wie vielen Vereinen und Organisationen, die jungen Leute beginnen eine Ausbildung oder ein Studium, ziehen weg und sind für uns verloren“, meint Tom Hannemann. Nachwuchs könne man immer gebrauchen.

Denn schließlich soll der Zabakucker See mit seiner 1a-Wasserqualität auch künftig ein sichereres Badegewässer sein.