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Bauarbeiten Umleitungsstress in Genthin

Entlang der Altenplathower Straße in Genthin rumpelt der Umleitungsverkehr von und nach Jerichow. Anlieger fordern eine Tempokontrolle.

Von Simone Pötschke 24.03.2020, 00:01

Genthin l Seit acht Tagen rollt wieder Umleitungsverkehr über die Altenplathower Straße. Zum Ärger einiger Anlieger. Zu ihnen gehört auch Thomas Kostka, der unmittelbar an der Altenplathower Straße einen weiträumigen Therapie- und Schaugarten betreibt. Kostka klagt sowohl über massive Lärmbelästigung, die vom Durchgangsverkehr ausginge, als auch über Raserei.

Mit dem Beginn der Arbeiten in Genthin-Wald Anfang der vergangenen Woche sieht er sich erneut ähnlichen Umständen ausgesetzt wie im Mai vergangenen Jahres, als die B 107 zwischen der Einmündung Blockdamm bis zum Ortseingang Genthin/Altenplathow saniert wurde.

Für Thomas Kostka ist bereits nach wenigen Tage absehbar, dass sich kaum ein Lkw- und Pkw-Fahrer an die vorgegebenen 30 km hielte, oder sogar schneller als 50 Stundenkilometer die Straße lang rausche, so dass die Wände wackelten. Vorwiegend die leeren Holztransporter, aber auch andere, zum Beispiel Kiestransporter, hielten sich nicht an die Geschwindigkeit und polterten über die Gullideckel, so dass „man vom Sofa oder aus dem Bett fällt“. Das seien keine subjektive Wahrnehmungen, sondern Realität, meint Thomas Kostka, der damit auch auf ähnliche Auseinandersetzungen im vergangenen Jahr anspielt. Aus Sicht Kostkas seien Geschwindigkeitskontrollen der Polizei ein wirksames Mittel, der Raserei Einheit zu gebieten.

Die Polizei solle der Raserei nicht untätig zusehen. Es gehe ihm nicht darum, die Polizei zu kritisieren, stellte er klar. Hier müsste unbedingt an die Sicherheit, vor allem der älteren Einwohner und Kinder gedacht werden.

Der Polizei sei die Problematik auf der Umleitungsstrecke für die Baumaßnahme der B 107 aus dem Vorjahr bekannt und bewusst, sagte Jörg Löffler vom Polizeirevier Jerichower Land auf Anfrage der Volksstimme. „Wir werden selbstverständlich ein Auge auf die Altenplathower Straße haben.“

Jörg Löffler verwies darauf, dass innerhalb einer Woche bereits zwei Tempo-Kontrollen in diesem Abschnitt vorgenommen wurden.

33 Autofahrer, die zu schnell unterwegs waren, fischte die Polizei am Donnerstagvormittag bei einer Tempokontrolle auf der Umleitungsstrecke heraus. Der Schnellste wurde mit 58 km/h gemessen.

18 Temposünder wurden am Freitagnachmittag bei einer Kontrolle mit einem Messwagen überführt. Insgesamt wurden 703 Fahrzeuge auf der 30er -Strecke einer Tempo-Kontrolle unterzogen. Spitzenreiter war ein Verkehrsteilnehmer, der mit 58 km/h unterwegs war.

„Wir setzen die Kontrollen in unregelmäßigen Abständen fort“, kündigte Jörg Löffler im Gespräch mit der Volksstimme an.

Die Umleitungsstrecke wird die Altenplathower Straße, sie ist Teil einer Kreisstraße, auch über die nächsten Bauabschnitte hinweg begleiten.

Deutlicher Unmut unter den Anliegern der Altenplathwower Straße regte sich bereits bei den Informationsveranstaltungen zum Ausbau der B 107 zwischen Genthin-Wald und Genthin. Dass die Straße zu großen Teile der Bauzeit als Umleitungsstrecke von und nach Jerichow genutzt werde, ließ bei den Altenplathowern unangenehmer Erinnerungen an das vergangenen Jahr wach werden.

Eine Alternative zur Umleitungsstrecke Altenplathower Straße sahen Landesstraßenbaubehörde, die Verkehrsbehörde und die Polizei nicht. Bereits ab Hohenseeden ist es für Verkehrsteilnehmer, die aus Richtung Burg kommen, möglich, die Baustelle und damit Genthin weiträumig zu umfahren.