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Baustelle Tonnenschwerer Schacht in der Erde

Die Autobahnrastplätze „Ihlegrund“ an der Autobahn 2 können in Kürze wieder freigegeben werden.

Von Bettina Schütze 04.03.2017, 10:00

Burg/Grabow l Der Wasserverband Burg im Auftrag des Bundes einen neuen Abwasserschacht installieren lassen. Die Kosten belaufen sich auf rund 500.000 Euro. Langsam und stetig senkt der Spezialkran einen Koloss hernieder, der es in sich hat und letztlich millimetergenau passen muss. Dabei handelt es sich um einen sieben Tonnen schweren Abwasserschacht, der an der Autobahnbrücke zwischen Grabow und Friedensau bis zu vier Meter tief ins Erdreich gelassen wird und auf den in diesen Minuten viele Augen schauen. Denn genau dieses Teil ist das schwerste von mehreren, zusammengefügten Polymerbetonelementen, die insgesamt rund 14 Tonnen auf die Waage bringen.

Für die Entsorgung ist diese neue Schachtanlage, die der Wasserverband Burg in Auftrag gegeben hat, von besonderer Bedeutung. Vor allem für die tausenden Nutzer der A2-Parkplätze „Ihlegrund“ in den Fahrtrichtungen Hannover und Berlin, betont Geschäftsführer Mario Schmidt. Beide Parkplätze mussten nämlich Mitte 2015 gesperrt werden, weil die Druckrohrleitung Richtung Grabow verstopft war. „Diese Leitung war in ihrer damaligen Dimensionierung nicht mehr den heutigen gestiegenen Anforderungen und Verhaltensweisen gewachsen, viele Leute haben eine Unmenge an Müll in die WC-Anlagen geworfen“, begründet Schmidt. Deshalb war es notwendig, den neuen Abwasserschacht, vorerst zur dezentralen Entsorgung, zu installieren.

Dieser ist Teil der Gesamterneuerung der Mitte der 90er Jahre errichteten Anlage. Der Schacht mit einer Kubatur von rund zehn bis zwölf Kubikmeter wird auch weiterhin die Abwässer der beiden Parkplätze über eine Druckleitung aufnehmen.

In der zweiten endgültigen Ausbaustufe wird das Bauwerk mit einer Doppelpumpenanlage ausgestattet und die Abwässer werden über eine neu zu verlegende Druckleitung zum Ortseingang Grabow befördert, wo sie dann über das Ortsnetz weitergeleitet wird, kündigt der Wasserverbandschef an. „Bis dahin wird jedoch noch einige Zeit vergehen, aus diesem Grund auch die Zwischenlösung der dezentralen Entsorgung, um die Parkplätze endlich wieder freigeben zu können“, so Schmidt. Die Kosten in Höhe von etwa einer halben Million Euro für den Bau übernimmt der Bund.

Mit dem Abschluss der Arbeiten wird im dritten Quartal dieses Jahres gerechnet.