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Beratung Neue Räume für betreute Familien

Das CJD Genthin hat sich neu aufgestellt. Schwerpunkte der Arbeit sind nun die Kinder- und Familienhilfe.

Von Mike Fleske 07.02.2018, 00:01

Genthin l „Mit der Neugestaltung unserer Räume am Standort Genthin haben wir einen Ort geschaffen, der getrennten Eltern mit Kindern einen Raum für Umgänge miteinander abseits der gewohnten und oft belasteten alltäglichen Umgebung bietet“, erläuterte der zuständige Fachbereichsleiter des Christlichen Jugenddorfwerkes (CJD), Mirko Punken-Meichsner, während eines Rundganges durch die freundlich gestalteten Zimmer in der ersten Etage des CJD-Standortes Genthin.

„Wir haben darauf geachtet, ein Umfeld zu schaffen, das eher Wohnungs- als Beratungsraumcharakter hat.“ Ein Raum ist wie ein Wohn- und Esszimmer gestaltet, ein weiterer wird als Spielzimmer genutzt. Es sind freundliche Räume für Familien, die oft mit großen Problemen in die Betreuung des CJD kommen. Familien, in denen Eltern und Kinder nicht miteinander zurechtkommen, die sich fremd sind.

„In Krisensituationen können Eltern ihren Alltag oft nicht ohne Weiteres bewältigen und sind dann mit der Erziehung der Kinder überfordert“, sagt der Fachbereichsleiter. Die neue Leiterin des CJD-Standortes Genthin, Anja Militz, fügt hinzu: „Wir versuchen, Eltern und Kinder einander näher zu bringen und wollen, dass sie zu einem liebevollen Umgang miteinander finden.“

Dazu gehört auch der so genannte Snoezelen-Raum. Ein abgedunkeltes Zimmer mit Klangbett, Sofa und einer speziellen sanften Lichtinstallation. „Hier gibt es die Möglichkeit für Eltern und Kinder zur Ruhe zu kommen“, sagt Mitarbeiterin Silvia Osterburg.

Erziehungs- und Familienberatung, die sozialpädagogische Familienhilfe, Erziehungsbeistandschaft sowie begleitete Umgänge zählen zum Leistungsspektrum der sechs Mitarbeiter des CJD Genthin. „Wir arbeiten im Auftrag des Jugendamtes, um die Familien zu stärken.“ Mit der fachlichen Betreuung soll der Verbleib des Kindes in seiner Familie gesichert werden.

Die Möglichkeiten der Beratung und Betreuung am Standort Genthin seien nun optimal. „Wir verfügen nun über einen angemessenen Platz“, lobt Anja Militz.

Mit jeweils 500 Euro haben die Sparkasse Jerichower Land und die Volksbank die Umbauten gefördert. „Für uns haben solche sozialen Projekte einen hohen Stellenwert“, sagt Jördis Koch von der Sparkasse. Für Gabriele Kostka von der Volksbank ist noch etwas wichtig: „Es ist gut, dass jemand da ist, der Familien den Rücken stärkt.“ Die nun umgestalteten Räume gehören zum früheren Frauenhaus, dass Ende 2016 geschlossen wurde.

Der Bedarf an Plätzen im Frauenhaus sei in den vergangenen Jahren immer weiter gesunken, erklärte Fachbereichsleiter Punken-Meichsner. „In den zwei Jahren vor der Schließung flüchteten sich in Genthin und Umgebung immer weniger Frauen in den geschützten Raum.“ 2016 sei die Belegung konstant unter 50 Prozent gewesen. „Es wurde immer deutlicher, dass mit dem Frauenhaus in Burg der Bedarf im Landkreis ausreichend gedeckt ist.“

Das CJD am Standort Genthin hat im vergangenen Jahr erfolgreich eine Kooperation mit dem Burger Frauenhaus umgesetzt. „Seit der Schließung werden Frauen und deren Kinder in Notsituationen von den Mitarbeitern des CJD nach Burg vermittelt.“ Das Burger Frauenhaus befindet sich in Trägerschaft des DRK und bietet sechs Plätze.„Wir lassen niemanden allein, wenn wir den Bedarf sehen, werden die Frauen über die Burger Einrichtung betreut.“