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Berufswelt Über Umwege zum Traumjob

Tino Fähse ist einer der wenigen Kita Erzieher im Jerichower Land - und arbeitet in seinem absoluten Traumjob.

Von Frank Bürger 16.01.2019, 23:01

Jerichow l Tino Fähse sitzt vor einer Gruppe Jungen und Mädchen in der Kita Wirbelwind. Er liest ihnen gerne vor, sie hören mit Begeisterung zu. Für ihn ist der Beruf des Erziehers ein Traumberuf. Der geregelte Tagesablauf gefällt dem 31-Jährigen, der der einzige männliche Kollege ist. Sein Tag beginnt morgens um 7.30 Uhr.

„Jeden Tag gibt es andere Angebote für die Kinder“, stellt Fähse fest. Um 11 Uhr wird gemeinsam zu Mittag gegessen. Dann folgt bis 13.45 Uhr die Ruhepause, um 14 Uhr gibt es das „Kaffeetrinken“ ohne Kaffee. Die restliche Zeit bis zum Abholen wird gespielt.

Vor zehn Jahren hat Tino Fähse angefangen, in der Jerichower Kita zu arbeiten. „Ich arbeite heute mit Kolleginnen zusammen, die schon da waren, als ich die Kita besuchte“, erzählt er und lacht. Damals trug die Kindertagesstätte noch den Namen „Clara Zetkin“. Doch Fähse hat noch viele weitere Erinnerungen an diese Zeit. Auch im Schulwesen hat sich einiges geändert. Damals gab es in Jerichow noch eine Sekundarschule, kombiniert mit Grundschule. Übrig geblieben ist der Grundschulbereich.

Schon während der Schulzeit schnupperte Fähse im Rahmen eines Praktikums in den Kitabereich hinein. Das war in der neunten Klasse. Das Praktikum dauerte zwei Wochen. Damals stand bereits Elke Lehmann an der Spitze der Kita. „Danach durfte ich mir sagen: Das ist mein Job.“

Nach seinem Schulabschluss besuchte er von 2004 bis 2006 die Berufsschule „Conrad Tack“ in Burg und begann eine Ausbildung zum Kinderpfleger.

Nach seinem Abschluss verließ Fähse die Region zunächst. Das war für ihn wirklich ungewohnt. Er ging ins brandenburgische Eisenhüttenstadt an die Gottfried-Wilhelm-Leibnitz Schule. Dort schlug er die Erzieherlaufbahn ein. In den Jahren 2006 bis 2009 lebte er in einem Internat. „Jedes Wochenende fuhr ich nach Hause“, blickt er zurück. Es war für ihn war es das Eintauchen in eine andere Welt.

„Die Stadt, die hat mir wirklich nicht gefallen“, stellt Fähse fest. Nach dem Abschluss, dem Erlangen der Fachhochschulreife, ging es wieder nach Jerichow zurück. „Ich schrieb nur fünf Bewerbungen“, berichtet er. „Ich hatte Glück, dass in der Jerichower Kita im August 2009 eine Stelle frei war“, sagt er.

Er liebt seine Heimat, wie er selber sagt, und ist auch hobbymäßig in Jerichow verankert. In der Freizeit kickt er leidenschaftlich Bälle in der Männermannschaft von Lok Jerichow – unter der Anleitung von Trainer Sven Lange.