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Betreibermodell Grünes Licht für Genthins Markt

Die Stadt Genthin wird die Geschicke des Marktes in die eigenen Hände nehmen.

Von Simone Pötschke 16.09.2017, 05:00

Genthin l Das Vorhaben der Stadt, den Markt zukünftig selbst zu betreiben, ist auf einem guten Weg. Vor der entscheidenden Stadtratssitzung am 21. September erntete das kommunale Betreibermodell bzw. die Marktsatzung der Stadt Genthin nun auch im Hauptausschuss die Zustimmung aller Mitglieder.

Andreas Buchheister (CDU) brachte noch einmal Bewegung in die Angelegenheit, als er monierte, dass die Marktdurchführung die Sache eines Unternehmens und nicht einer Kommune sei. Einerseits klage man über Personalknappheit im Rathaus und andererseits wolle man nun auch für den Markt verantwortlich zeichnen.

„Das erschließt sich mir nicht“, wandte er sich an den Bürgermeister mit der Aufforderung, sich dazu zu äußern.

Bürgermeister Thomas Barz (parteilos) verwies in seiner Reaktion darauf, dass die Stadtmitarbeiter und die Händler bereits die Zusammenarbeit vorbereitet hätten. Mit langfristigen Verträgen werde unnötiger bürokratischer Aufwand entfallen.

Händler und Stadt lehnen zukünftig einen Zwischenhändler wie den Marktbetreiber ab, weil auch nur ein Dritter bezahlt werden wolle. Die Händler hätten dies bewusst zum Ausdruck gebracht, unterstrich Barz.

Andy Martius (CDU-Fraktion) appellierte an die Hauptausschussmitglieder, dass die Stadt bei der Erarbeitung der Marktsatzung ehrlich sein sollte. Deshalb sollten auch anfallende Kosten, unter anderem für Werbung, neben den geplanten Einnahmen in dem Dokument aufgeführt werden.

Thomas Barz erwiderte daraufhin, dass mit den Händlern vereinbart sei, die Kosten für die Werbung selbst zu tragen. Die Schlagwörter Kosten und Einnahmen veranlassten den Bürgermeister allerdings dazu, sich zu den Bedenken gegenüber dem für 2018 avisierten Sonnabendmarkt zu positionieren. Er sei nicht der Annahme, dass der Sonnabendmarkt der Stadt ein Minus bescheren werde, sagte er.

Als die Diskussion drohte, sich bei Kosten und Einnahmen zu verzetteln, erinnerte Lutz Nitz (Bündnis 90/Die Grünen) daran, dass bereits vor einigen Jahren parteiübergreifend der Versuch unternommen wurde, den Markt in Regie der Stadt zu betreiben. Gemeinsam mit der Stadtverwaltung habe man seinerzeit allerdings keine Ansatzpunkte für dieses Vorhaben gefunden.

Seine Fraktion befürworte nach wie vor ein kommunales Betreibermodell. „Die Marktleute sind diesbezüglich optimistisch.“ Denn der bisherige Marktbetreiber habe nur abkassiert. „Unterstützen wir also einen von der Stadt betriebenen Markt. Wenn das Modell nicht funktioniert, können wir immer noch ausschreiben“, sagte Nitz. Es wäre erfreulich, wenn die Einnahmen auch mit dem neuen Modell stabil blieben. Harry Czeke (Die Linke) merkte daraufhin ironisch an: „Wenn der Markt nur durch Privat betrieben werden könnte, hätte es in Genthin nur so brummen müssen.“

Harry Czeke betonte, dass es für die Mehrheit der Händler ein Herzenswunsch sei, wenn die Stadt zukünftig den Markt betreibe.

Bürgermeister Barz ging zum Ende der Diskussion noch einmal auf den für 2018 geplanten Sonnabendmarkt ein. Hier sollte bei der Stadt nicht nur der Einnahme-Gedanke im Vordergrund stehen, dieser Markttag sei ein Werbetag, ein Image- und Wohlfühltag für die Stadt Genthin.