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Brühtrogpaddeln Gaudi-Show am Altkanal

Das 27. Roßdorfer Brühtrogpaddeln war am Wochenende bei strahlendem Sonnenschein erneut ein Publikumserfolg für den veranstaltenden Verein.

Von Steffen Reichel 12.06.2017, 01:01

Roßdorf l  Bevor am Sonntag um 13 Uhr der Paddelstart erfolgte, entschied das Publikum wieder über das „lustigste Wasserfahrzeug“. In diesem Jahr gingen vier „schwimmende Seifenkisten“ an den Start, und gleich die Startnummer 1 war ein Paukenschlag. Es war nicht nur die große Mühe, die sich die Teilnehmer, eine Elterninitiative von Schülern, die die Grundschule Schlagenthin besuchen, mit dem schwimmenden Bus gegeben hatten. Sie hatten auch eine unmissverständliche Botschaft: In einem erneuten Anlauf soll erreicht werden, dass der Schulbeginn in Schlagenthin nach hinten verschoben wird.

Bisher geht die Schule dort um 7.10 Uhr los. Das bedeutet, dass Grundschüler aus dem Einzugsgebiet der Schule zum Teil um 5 Uhr aufstehen müssen, da der Schulbus bereits kurz vor 6 Uhr ab Roßdorf seine Runde über Zabakuck, Güssow, Klitsche, Demsin nach Schlagenthin startet.

Zuletzt hatten betroffene Eltern 2016 einen Vorstoß gewagt, waren aber wiederum enttäuscht worden. Denn immer wieder, die Volksstimme berichtet seit 2003 regelmäßig über das Problem, verhindert es die Mehrheit der Eltern im Verbund mit der Lehrerschaft und der NJL, dass die Schulanfangszeit nach hinten verschoben wird. Als Begründung wird ins Feld geführt, dass es in Schlagenthin keinen Frühhort gibt. Würde es ihn geben, müssten die Eltern dafür bezahlen. Also ist für berufstätige Eltern ein früher Schulbeginn (kosten-)günstiger.

Einen ersten Sieg konnte die Elterninitiative am Sonntag in Roßdorf aber verbuchen: Der Schulbus erhielt den meisten Applaus des Publikums, was den Sieg im Ausscheid der „lustigsten Wasserfahrzeuge“ bedeutete. Auf die Plätze kamen das „Piratenschiff“ der Elbe-Havel-Werkstätten und das schwimmende „Einsatzfahrzeug“ der Jugendfeuerwehr Redekin. Auf Platz vier landete als „Sieger der Herzen“ Familie Kirchmann, die auf dem Altkanal ihre große Wäsche machte.

Nach dem Wettbewerb um die lustigsten Wasserfahrzeuge sprach der Champion der Jahre 2015 und 2016, Guido Röthig, den Paddeleid.

Aber bevor es darum ging, die Besten in den unterschiedlichen Klassen im Brühtrog zu ermitteln, stiegen für ein erstes Duell Christian Seeger als „Uli Hoeneß, Ulrich Seeger als „Martin Luther“ und Pfarrer Johannes Möcker (als er selbst) in die Tröge. Natürlich ist „Uli Hoeneß“ gekentert. „Martin Luther“ brachte sein Motto „Hier sitze ich, ich kann nicht anders“ als Sieger ins Ziel.

Und Johannes Möcker (2. Platz) gönnte „Luther“ den Triumph: „Wenn er nicht wäre, würde ich nicht hier sitzen“, war des Pfarrers Motto, und damit war wohl nicht nur der wacklige Platz in einem der Roßdorfer Renn-Brühtröge gemeint.