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Bürgermeisterwahl Matthias Günther gewinnt Stichwahl in Genthin

Mit knappem Vorsprung setzte sich Matthias Günther in der Stichwahl um das Bürgermeisteramt in Genthin durch.

Von Mike Fleske 14.05.2018, 01:01

Genthin l Denkbar knapp fiel am Sonntagabend die Entscheidung zwischen Alexandra Adel, nominiert von der SPD, und Matthias Günther (parteilos) aus. Wenige Minuten vor 19 Uhr war es klar: Mit 2305 Stimmen, das entspricht 52,43 Prozent der abgegebenen Stimmen, hatte Matthias Günther die Nase vor Alexandra Adel vorn.

Sie konnte 2091 Stimmen und damit 47,57 Prozent der abgegebenen Stimmen auf sich vereinen. 14 Tage nach dem ersten Wahlgang konnte Matthias Günther den Spieß umdrehen und die Siegerin der ersten Runde vom Thron stoßen. Allerdings mit einem Wermutstropfen. Die Wahlbeteiligung lag bei mageren 35,9 Prozent.

Während Alexandra Adel vor allem in den Ortschaften punktete, sicherte sich Günther in den großen Wahlbezirken der Stadt Genthin seine Mehrheit.

Adel setzte sich in Schopsdorf, Parchen, Gladau, Dretzel, Tucheim, Mützel, im Wahlbezirk Rathaus, Uhlandschule und im Wahlbezirk Kita Kollwitz durch. Die Zählergebnisse in der Schwimmhalle, in der Kita „Max und Moritz“, in der Diesterwegschule, in Süd V, Platz des Friedens/Volkssolidarität und die der Briefwahl fielen zugunsten von Matthias Günther aus.

Seinen Stimmenvorsprung holte sich der Wahlsieger vorallem in Altenplathow, sozusagen in einem Heimspiel. Für Adel stimmten im Wahllokal Diesterwegschule 117, für Günther 207 Wähler, in der Kita Max und Moritz erzielte Adel 107, Günther 231 Stimmen. Die größte Stimmendifferenz zwischen den beiden Bewerbern gab es im Wahllokal Platz des Friedens. Hier erreichte Günter 312, Alexandra Adel 242 Stimmen. Deutlich zugunsten Günthers fiel auch die Briefwahl aus (417 Stimmen Adel, 485 Stimmen Günther).

Die Briefwahl wurde gegen 18.45 Uhr dann das Zünglein an der Waage. Sie war das letzte Stimmergebnis, das das Gesamtwahlergenis perfekt machte. Bis dahin hatte Matthias Günther, der sich zu diesem Zeitpunkt auf dem Rathaus-Innenhof aufhielt, knapp 150 Stimmen Vorsprung und konnte sich noch nicht sicher sein, die Wahl gewommen zu haben. Die Wahlergebnisse wurden durch Johannes Ruch für die Öffentlichkeit abgerufen. „Ich trete noch auf die Bremse“, bewahrte Günther die Ruhe.

Um Johannes Ruch versammelte sich allerdings nur eine kleine, sehr überschaubare Runde. Kein Vergleich zu der ersten Wahlrunde. Das Interesse der Genthiner am Wahlergebnis schien in der warmen Sonne dahingeschmolzen zu sein. Der Stadtratsvorsitzende Gerd Mangelsdorf gratulierte als Erster dem Wahlsieger. Unter den ersten Gratulanten war das Ehepaar Telmes, CDU-Fraktionschef, aber auch SPD-Mann Gerhard Koschnitzke, der bis zur Bekanntgabe der Ergebnisse der Briefwahl auf ein knappes Ergebnis zugunsten Alexandra Adels gehofft hatte.

Matthias Günther vermied es diplomatisch, den strahlenden Sieger zu geben, wenngleich ihm die Freude im Gesicht geschrieben stand. Er zollte in einer ersten Reaktion seiner Mitbewerberin Respekt. „Es sah lange Zeit fifty fifty aus. Wir waren nicht weit entfernt voneinander.“ Ein wenig Glück sei für ihn dabei gewesen. „Ich freue mich auf die neuen Aufgaben und werde mit Alexandra Adel vertrauensvoll zusammenarbeiten“, versprach der neue Stadtchef. Alexandra Adel bleibt der Genthiner Verwaltung als Fachbereichsleiterin erhalten.

Sie zeigte sich am Abend aufgrräumt: „Mir geht es gut“, sagte sie am Rande einer Zusammenkunft mit lokalen SPD-Mitgliedern und Gästen. „Ich gratuliere Matthias Günther zu seinem Wahlsieg und werde mit ihm loyal zusammenarbeiten“, meinte sie.

Im Lindenhof war eigentlich eine kleine Wahlparty geplant, stattdessen war Wunden lecken angesagt. „Wir sind traurig“, brachte der Genthiner SPD-Fraktionsvorsitzende Horst Leiste seiner Enttäuschung Ausdruck. Seine Stadtratskollege Helmut Halupka war schon gefasster: „Wir haben mit Alexandra Adel eine gute Kandidatin ins Rennen geschickt.“

Insgesamt sahen die SPD-Mitglieder positiv auf den Wahlkampf. Alexandra Adel machte deutlich: „Ich habe viele positive Erfahrungen sammeln können, dass nimmt mir keiner.“