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Chor Auch im 175. Jahr wird weiter gesungen

Der Gesangsverein Liedertafel feiert 175 Jahre Bestehen. Er gilt damit als der älteste Chor in Genthin. An jüngeren Sängern mangelt es.

Von Mike Fleske 11.03.2020, 00:01

Genthin l Ihr 175-jähriges Jubiläum, haben die Mitglieder des Männer-Gesangvereins „Liedertafel“ fest im Blick. „Unser Gründungstag war der 14. Juni 1845 und wir werden deshalb im Juni eine kleine Feier mit den Mitgliedern und uns verbundenen Gästen gestalten“, erläuterte Werner Münchow, Vorsitzender der Liedertafel. Man sei der älteste Chor der Stadt und daher auch ein wenig Teil der Stadtgeschichte.

Als sichtbares Zeichen für die Jubiläumsveranstaltung hat der Vorstand ein Gästebuch vorbereitet, in das sich die geladenen Besucher eintragen werden. Die ersten Seiten sind mit kalligrafischer Schrift von der Jerichowerin Renate Braun gestaltet worden, die auch in Genthin durch Ausstellungen bekannt ist. Eine größere öffentliche Veranstaltung solle es zum Jubiläum nicht geben, da dies die Möglichkeiten des Vereins etwas überfordern würde. „Wir werden aber auch in diesem Jahr wieder öffentlich zu sehen und zu hören sein“, verspricht Münchow.

Mit Blick auf das vergangene Jahr wurde eine positives Resümee des Sängertreffens in Möckern gezogen, bei dem die Sänger der Liedertafel gemeinsam mit dem Handwerker-Männerchor aus Genthin auftraten. Dort habe man in einer sehr guten Besetzung singen können und sich ursprünglich gewünscht, diese Zusammenarbeit fortzuführen.

„Im Moment sieht es allerdings nicht nach einer Fortsetzung aus“, musste Münchow etwas enttäuscht feststellen. Um so mehr wird die Liedertafel an der Zusammenarbeit mit dem Frauenchor „Stremmelerchen“ festhalten, die in den vergangenen Jahren gut gewachsen und mittlerweile eine gute Tradition sei. So habe man in dieser Besetzung in Kirchen oder auch beim diesjährigen Neujahrsempfang der Stadt Jerichow. Derzeit besteht die Liedertafel aus elf passiven und 13 aktiven Mitgliedern. Der Altersdurchschnitt der Sänger liege bei 75,6 Jahren. „Wir können jüngere Mitglieder in jedem Fall gut gebrauchen“, machte Münchow deutlich. Eine Maßnahme, um für weitere Mitstreiter zu werben und um das Publikum zu unterhalten, ist die stetige Überarbeitung des Repertoires. Notenwart Mario Bramkamp hat im vergangenen Jahr etwa Noten für ein Shanty, für moderne Winterlieder und auch eine Textversion des bekannten Titels „Conquest of Paradise“ beschafft. Da sich der Verein in seinen Räumlichkeiten im Hotel Stadt Genthin verkleinern möchte, wurde diskutiert, wie man mit dem gut 100 Jahre alten Fahnenschrank umgehen soll. Ihn zu verkaufen, wurde von den Mitgliedern verworfen. Stattdessen soll er im Besitz des Chores bleiben und zu einem Garderobenschrank für die Chorkleidung umgewandelt werden. Die Fahnen selbst sind bereits seit geraumer Zeit, Teil der Sammlung im Kreismuseum.