1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Genthin
  6. >
  7. Keine Veranstaltungen in Genthin

Corona-Prävention Keine Veranstaltungen in Genthin

In Genthin geplante Veranstaltungen finden nicht statt. Auch Ratssitzungen sind davon betroffen. Der Grund: Corona.

Von Mike Fleske 13.03.2020, 00:01

Genthin l „Wir haben in Genthin aktuell noch keinen Fall einer Corona-Infektion und wollen die Ansteckungsgefahr so gering wie möglich halten“, erläuterte Bürgermeister Matthias Günther gegenüber der Volksstimme-Redaktion. Am Donnerstag gab es die erste Corona-Krisensitzung mit städtischen Vertretern sowie Mitarbeitern der Verwaltung im Rathaus.

„Als Verwaltung haben wir eine besondere Stellung und Verantwortung zur Aufrechterhaltung von Ordnung und Sicherheit in Genthin. Es gilt in den jeweiligen Bereichen angemessene Maßnahmen zu ergreifen“, machte der Bürgermeister deutlich. In der ersten Sitzung sei es konkret um alle Ereignisse gegangen, die in den kommenden vier Wochen anliegen. Die Stadt habe sich dazu entschlossen, sämtliche Veranstaltungen auszusetzen. Konkret bedeutet dies, dass es keine Veranstaltungen mehr in der Stadt- und Kreisbibliothek geben wird.

Gestrichen sind ausnahmslos alle Aktionen vom Kinderbasteln am Dienstag, über das Lesecafé, die Vortragsreihe mit Berndt Franke bis hin zum am Montag geplanten Vortrag über Katharina von Bora. „Die Bibliothek selbst hat aber noch geöffnet“, weist Cornelia Draeger von der Bibliothek auf den nach wie vor laufenden Betrieb hin.

Die Touristinformation bleibt zu den üblichen Öffnungszeiten erreichbar. „Wir wollen den Service allein schon deshalb bieten, da es eine Reihe von Veranstaltungsstornierungen gibt und einige Kunden ihre Karten zurückgeben“, sagt Marina Conradi vom städtischen Veranstaltungsmanagement. Neben den Kartenstornierungen von überregionalen Veranstaltungen etwa in der Magdeburger Getec-Arena, kommen nun auch die Ausfälle der Operetten-Revue und des Joe-Carpenter-Konzertes im Genthiner Kreishaus dazu.

Betroffen von Veranstaltungsabsagen sind auch die Genthiner Stadtsenioren. „Wir haben am 18. März eine Verkehrsteilnehmerschulung geplant, die entfällt“, erläutert die zweite Vorsitzende des Seniorengremiums Karla Hahm. Stattfinden soll die Schulung wieder im Oktober. Die für Sonnabend 14. März geplante Mini-Meisterschaft der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) in der Genthiner Schwimmhalle fällt aus. Der Wettbewerb wird im Herbst nachgeholt. Verschoben wird zudem das Genthiner Frühlingsfest von Anfang April auf Anfang Mai.

Auch die Feuerwehr muss kürzertreten. „Sämtliche noch ausstehende Jahreshauptversammlungen sind abgesagt“, bestätigte Stadtwehrleiter Achim Schmechtig, der direkt vom Krisenstab informiert wurde. Bürgermeister Günther verdeutlichte, dass unter die Versammlungsabsagen auch die geplanten Sitzungen der städtischen Gremien fallen. So wird es am 23. März keine Bau- und Vergabeausschusssitzung geben und am 1. April keine Stadtratssitzung. Involviert in diese Entscheidung waren der Stadtratsvorsitzende Gerd Mangelsdorf (CDU) und dessen Stellvertreter Wilmut Pflaumbaum (FDP), die beide ihre Zustimmung zu der städtischen Entscheidung gegeben haben.

Die Mitarbeiter der Stadtverwaltung werden sich in den kommenden Wochen auf ein deutlich verändertes Arbeitsumfeld einstellen müssen. Sie sind angewiesen, von internen und externen Besprechungen, Arbeitskreisen, Arbeitsgruppen Abstand zu nehmen und Außendiensttätigkeiten so weit es geht zu vermeiden. Auch sei für verschiedene Fachbereiche die Arbeit von zu Haus im sogenannten Home-Office vorbereitet worden.

Die Mitarbeiter seien nach wie vor gehalten, auf das Händeschütteln zu verzichten. Hinweisschilder im Rathaus weisen Besucher darauf hin. Sollte es in der Verwaltung zu Corona-Verdachtsfällen kommen, greife ein Maßnahmenplan – etwa dass der Mitarbeiter sofort nach Hause geschickt wird, seinen Arzt und das Gesundheitsamt kontaktiere und dann den Verlauf der Krankheit zu Haus abwarte. Der Krisenstab im Genthiner Rathaus wird vorläufig auf Dauer eingerichtet. „Er wird regelmäßig wöchentlich tagen und die aktuelle Lage neu einschätzen.“