Genthiner Firmen informieren am "Tag der Berufe" Jugendliche über Berufsinhalte "Das ist genau die richtige Ausbildung für mich"
Genthin l Der Tag der Berufe der Arbeitsagentur bietet auch Jugendlichen im Jerichower Land die Möglichkeit, sich über Ausbildungsberufe zu informieren. In Genthin öffneten vier Unternehmen ihre Türen für einen Blick in die Arbeitswelt.
Bei der Firma Sibau am Werder führte Fertigungsleiter und Ausbilder Wolfgang Bathe drei Interessierte durch die Werkhallen des Unternehmens und brachte ihnen dabei das Berufsbild des Konstruktionsmechanikers näher. "Bei uns können Sie alles lernen, was sie für den Beruf brauchen", machte Bathe deutlich.
Das Unternehmen ist im Stahlwasserbau tätig, wo, bei der Planung beginnend, Brücken und Schleusen hergestellt und montiert werden. Außerdem liefert die Firma Teile im Fahrzeugbau oder errichtet Biogasanlagen. Dabei ist die Firma deutschlandweit tätig. Die Lackierbühnen für den Airbus 380 kamen genauso aus Genthin, wie Teile der Fußgängerbrücke in der Autostadt Wolfsburg.
Die Auszubildenden haben bei einem erfolgreichen Abschluss, große Chancen bei Sibau beschäftigt zu werden. "Wir haben seit 1997 insgesamt 26 Lehrlinge ausgebildet, von denen 18 übernommen wurden", machte Bathe deutlich. Auch im kommenden Jahr sollen vier Auszubildende neu eingestellt werden.
Derzeit herrsche eine gute Konjunktur für die Stahlbaufirma. Ein Zeichen dafür ist auch die Erweiterung der Hallenanlage auf dem Werksgelände. Bathe führte die jungen Leute durch den Bereich, in dem die Auszubildenden tätig sind. Dort ist handwerkliches Geschick beim Schweißen, Bohren und Gewindeschneiden von Nöten. Eines machte der Ausbilder vorweg unmissverständlich klar: "Hier ist es laut, staubig und im Winter kalt."
Dennoch waren die Jugendlichen durchaus angetan: "Das ist genau mein Ding, eine Arbeit zum Anfassen", meinte Uwe Komorowski aus Parchen. Auch wolle er gern für seine Ausbildung in der Heimat bleiben.
Lukas Schulz aus Genthin warf den Blick noch ein wenig weiter in die Zukunft: "Wie sieht es mit einem Studium nach der Ausbildung aus?", wollte er wissen.
"Das ist gut möglich", erläuterte ihm Betriebsleiter Rüdiger Feuerherdt. Es sei sogar von Vorteil, beispielsweise im Ingenieursberuf praktische Erfahrungen vorweisen zu können.
Für die Betriebe war der "Tag der Berufe" eine Möglichkeit, neue junge Mitarbeiter anzusprechen. "Wir haben damit Leute erreicht, die wir sonst nicht erreichen", hat Carmen Gärtner vom Genthiner Gartenbau festgestellt.
Dort hatten sich drei Jugendliche über die Inhalte der Ausbildungsberufe Gärtner und Florist informiert. Der Gartenbaumarkt stehe solchen Aktionen aufgeschlossen gegenüber. "Wir haben das erste Mal mitgemacht und würden das auch wieder tun", so Gärtner. Allerdings hofft sie dann auf eine noch größere Resonanz.
Die Möglichkeit, sich direkt im Betrieb über die Praxis eines Berufes zu informieren nutzte auch die Firma Antennen Sicherheitstechnik Nitzsche. "Wir hatten drei Besucher, von denen zwei derzeit die 8. Klasse besuchen", erläutert Andreas Nitzsche.
Sie seien mit den Ausbildungsinhalten zum Informationselektroniker noch nicht so vertraut gewesen, hatten aber Interesse an der Arbeit. "Einer der Jugendlichen hat uns bereits wegen eines Praktikums angesprochen", freute sich Nitzsche. Die Agentur für Arbeit zog am Ende des Aktionstages ebenfalls ein positives Fazit. Man wolle damit Ausbildungsabbrüchen vorbeugen, sagte Matthias Kaschte, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Magdeburg.
"Wenn sich erst in der Ausbildung herausstellt, dass man sich den Beruf eigentlich ganz anders vorgestellt hat, ist es oft zu spät. Viele brechen dann die Ausbildung ab und orientieren sich neu. Dem wollen wir vorbeugen", erläuterte er weiter.