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Demokratieprojekt Musik verbindet Religionen

Zwei Projekte hat der Begleitausschuss des Bundesprogramms "Demokratie leben!" bewilligt. Darunter ein Konzert in der Roßdorfer Kirche.

Von Mike Fleske 12.04.2018, 06:00

Genthin l Obwohl die Fördermittel nur portionsweise fließen, läuft das Bundesprogramm „Demokratie leben“ in Genthin weiter. Der Begleitausschuss konnte aus den vorhandenen Mitteln zwei neue Projekte auf den Weg bringen.

Rund 800 Euro erhält der Genthiner Kunstverein für ein Konzert in der Roßdorfer Kirche, in dem christliche, arabische und jüdische Lieder gleichermaßen gespielt werden sollen. „Wir wollen mit dem Abend einen Anstoß für das interkulturelle Zusammenleben geben und zum interreligiösen Verständnis anregen“, erläuterte die Kunstvereinsvorsitzende Eva-Maria Rohmann. Musik und ein für alle Interessierten öffentliches Konzert seien dafür ein guter Vermittler.

Der Kunstverein hofft, an diesem Abend Menschen unterschiedlicher Kulturen und Herkunft begrüßen zu können. „Geplant ist, dass wir am Ende der Veranstaltung über die Musik ins Gespräch kommen.“ So solle es auch einige Erläuterungen zu dem Gehörten geben.

Für den Abend hat der Verein ein hochkarätiges Duo im Blick: Thomas Friedlaender und Maria Jonas sollen am 24. August in Roßdorf auftreten. Friedländer ist ein hoch angesehener Instrumentalist und versiert auf Trompete und Zink (ein historischens Blasinstrument). Sängerin Maria Jonas hat sich um den Erhalt alter Musik, etwa aus dem Mittelalter, verdient gemacht. „Es soll ein anspruchsvolles, aber dennoch gut zugängliches Konzert werden, mit dem wir einen besonderen kulturellen Akzent in der Region setzen wollen“, sagt Eva Rohmann.

Für den Kunstverein sei die Veranstaltung eine Fortsetzung eines interkulturellen Engagements, das vor einiger Zeit mit einem Gesprächsabend zwischen jungen Flüchtlingen und Einheimischen begonnen hat.

Für Elke Förste, Awo-Koordinatorin für „Demokratie leben“, ist das Projekt besonders erfreulich: „Es passt gut zu den Fördergrundsätzen, aber mit dem Kunstverein haben wir einen Träger, der zum ersten Mal einen solchen Antrag gestellt hat, vielleicht ein gutes Beispiel für andere Vereine.“

Ebenfalls bewilligt wurde ein Kinder-Sicherheitstraining in der Grundschule Güsen, das vom Förderverein Elbe-Parey getragen wird. Dieser erhält für den Aktionstag rund 3000 Euro. „Das Programm ist von anderen Grundschulen bekannt und sehr wirkungsvoll, um Kinder vor Übergriffen zu schützen, aber auch, um Mobbing untereinander vorzubeugen“, erläuterte die Pareyer Jugendhausleiterin Ulrike Paul im Namen des Projektträgers.

Durchführen wird den Tag das Kinder- und Jugend-Sicherheits-Team aus Magdeburg, das sich in den vergangenen Jahren einen Namen mit diesem Sicherheitsangebot gemacht hat. Elke Förste wies erneut darauf hin, dass weitere Projektanträge angenommen werden. Es seien seitens des Bundes sogar 20.000 Euro mehr in Aussicht gestellt worden, die für Projekte, die sich gegen Islamfeindlichkeit richten, eingesetzt werden können.

Eine Sprecherin des Bundesfamilienministeriums bestätigt, dass die Phase der vorläufigen Haushaltsführung erst mit der Verabschiedung des Haushaltsgesetzes für das Jahr 2018 durch den Haushaltsgesetzgeber beendet ist. „Das wird voraussichtlich im Sommer der Fall sein. Bis dahin stehen Fördermittel zur Fortsetzung der Maßnahmen nur in begrenztem Umfang zur Verfügung.“

Sollte die vorläufige Haushaltsführung bis zum 15. Juni noch nicht beendet sein, würde das Familienministerium entscheiden, ob zwischenzeitlich eine Verlängerung und Bewilligungsaufstockung über die Regiestelle ermöglicht werden kann. Geplant ist allerdings, das Programm nicht nur in diesem, sondern auch in den nächsten Jahren fortzuführen. „Das Bundesprogramm soll es auch 2020 unter dem Namen ‚Demokratie leben‘ geben“, kündigte Elke Förste gegenüber Volksstimme an.