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Denkmal Geschichte in Kirchen nachspüren

Zum Denkmaltag im September geht es wieder um Spurensuche. Auch in den Kirchen der Region Genthin.

Von Mike Fleske 10.08.2016, 10:00

Genthin/Altenplathow/Kade/Mützel/Neuenklitsche/Schlagenthin (mfe) l Der diesjährige Tag des offenen Denkmals am 11. September steht unter dem Motto „Gemeinsam Denkmale erhalten“. Ein gutes Beispiel für dieses Thema sind die zahlreichen Kirchen in der Region.

Eine Reihe Gotteshäuser in der Umgebung von Genthin werden daher geöffnet sein. Zwischen 13 und 17 Uhr können beispielsweise die barocke Genthiner St. Trinitatiskirche mit ihrer 1798 eingebauten Orgel und die Buntglasfenster auf der Südseite besichtigt werden. Diese wurden Anfang des 20. Jahrhunderts von Genthiner Bürgern gestiftet und zeigen Petrus, Paulus sowie über der Empore der Eingangsseite Martin Luther.

Sehenswert ist auch die Backsteinkirche in Altenplathow. Dort ist der Figurengrabstein des Hermann von Plote zu finden. Die Kirche ist außerdem eine Station an der Straße der Romanik. Sie ist zwischen 14 und 16 Uhr geöffnet. Am Vormittag zwischen 9 und 11 Uhr und am Nachmittag zwischen 14 und 16 Uhr können Besucher die Mützeler Fachwerkkirche besichtigen.

Sie wurde 1767 mit Spenden aus ganz Preußen unter Schirmherrschaft des „Alten Fritz“ erbaut. Die Kader Kirche ist zwischen 10 und 17 Uhr geöffnet. Bemerkenswert ist dort der um 1510 fertiggestellte geschnitzte Altaraufsatz aus der Werkstatt von Lucas Cranach d. Ä. Im Schrein sind als farbige Schnitzfiguren eine Madonna und vier Heilige dargestellt, die vier Flügel bilden 24 Heilige ab.

Jeweils von 10 bis 20 Uhr sind die Kirchen in Neuenklitsche und Schlagenthin geöffnet. In der Backsteinkirche von Neuenklitsche befindet sich im Chorraum das Patronatsgestühl, das einst während der Gottesdienste den Gutsherren vorbehalten war.

In diesem Bereich sind drei gut erhaltene Epitaphe von Familienmitgliedern der Patronatsherren von Neuenklitsche, Hans Christoff von Katte sowie seiner Söhne Joachim Ernst auf der Nordseite und Joachim Ehrentreich von Katte neben der Kanzel auf der Südseite in die Wände eingearbeitet. Die unter Denkmalschutz stehende Kirche wurde in den Jahren 1371 bis 1375 erbaut. Der von Mönchen des Klosters Jerichow 1150 bis 1180 errichtete Vorgängerbau stand an gleicher Stelle und wurde durch ein Feuer zerstört.

Im 17. Jahrhundert wurde die Kirche umgebaut und erfuhr grundhafte gotische Veränderungen. Die besonders schlichte Innenausstattung stammt ebenfalls aus dieser Zeit.

In Schlagenthin ist die bemerkenswerte Engeldecke mit Abbildungen von insgesamt 58 Engeln, die zum Teil musizieren und zum Teil Materwerkzeuge in den Händen halten, zu betrachten. ist die Decke restauriert worden und erscheint jetzt im neuen Glanz.

Die Empore an der Chorsüdwand besticht durch ihre Arkadengliederung mit Säulen und Bögen. Der Orgelprospekt ist mit bemalten Rokoko-Schnitzereien verziert.

Die dahinter befindliche Orgel ist derzeit nicht spielbar. Der zweiteilige Altaraufsatz besteht aus Holz mit flankierenden Säulen, bekrönendem gesprengten Giebel und einem Abendmahlsgemälde. Die hölzerne Kanzel mit Schalldeckel ist der Spätrenaissance zuzurechnen.