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Leitbild-Arbeitsgruppe erarbeitet Fragebogen, der im Juli in den Geschäften ausgelegt wird Der Kunde hat das Wort: Wie wird die Genthiner Innenstadt lebendiger?

Von Manuela Langner 30.06.2012, 05:22

Reichen die Öffnungszeiten aus? Sollte es einen großen Fahrradparkplatz oder Spielplatz auf dem Markt geben? Ist eine Verlängerung der Bummelmeile bis zur Mühlenstraße sinnvoll? Unter anderem zu diesen Aspekten werden die Nutzer der Genthiner Innenstadt in Kürze befragt.

Genthin l Auf dem Fußweg und in falscher Richtung - Radfahrer machen sich in der Bummelmeile nicht immer beliebt. In ihrem Fragebogen, den die Leitbild-Arbeitsgruppe Innenstadt in dieser Woche zusammengestellt hat, will sie auch wissen, ob Autos und Radfahrer gänzlich aus dem verkehrsberuhigten Bereich verbannt werden sollen.

Einen Fragebogen mit sieben Anregungen hatte Bürgermeister Wolfgang Bernicke, der die Arbeitsgruppe leitet, vorbereitet. Von den Händlern und Gewerbetreibenden ist dieser ergänzt worden.

Gefragt wird zudem, ob sich die Nutzer der Innenstadt eine Verlängerung der Bummelmeile in Richtung Mühlenstraße wünschen. Um die Leute aus den Märkten in die Innenstadt zu ziehen, findet Mike Sauer (Shivanja Health Fitness-Studio) das eine Überlegung wert.

Eine Verlängerung der Bummelmeile in Richtung Krankenhaus verbunden mit einer Sperrung für den Verkehr schloss Wolfgang Bernicke aus. Das würde verkehrstechnisch zu viele Probleme mit sich bringen.

"Ein Lebensmittelladen fehlt in der Innenstadt ganz. Wegen jeder Flasche Milch, jedem Stück Butter muss man raus aus der Innenstadt", setzte der Stadtchef hinzu. An eine Wiederbelebung des ehemaligen Spar-Marktes mochte in der Leitbild-Arbeitsgruppe keiner so richtig glauben. So lange jeder nach Sonderangeboten suche, sei die Gefahr groß, dass die Preise in dem kleineren Markt nicht akzeptiert würden, lautete der Tenor. Die Idee, Spar als Passage mit kleineren Geschäften zu gestalten, brachte Yvonne Renner (Trend-Moden) ein.

Der Fragebogen soll auch Hinweise liefern, ob sich die Genthiner einen zentralen Fahrradparkplatz wünschen. Dagegen spricht, dass vor allem ältere Leute ihr Rad von Geschäft zu Geschäft mitnehmen müssen, um ihren Einkauf transportieren zu können.

Nichts spreche gegen eine intensivere Einbindung des Marktplatzes, sagte Wolfgang Bernicke. "Die Grünflächen können sehr wohl genutzt werden. Da gilt nicht ¿Betreten verboten\'." Ein Kinderspielplatz, der vielleicht ungewöhnliche Attraktionen bietet - und so auch Fremde zum Aufenthalt einlädt, wurde ebenfalls genannt.

Weitere Vorschläge soll der Fragebogen einbringen. Den können die Kunden auch nutzen, ihre bevorzugten Parkplätze zu nennen. Dabei ist besonders von Interesse, was an den Stellflächen gefällt. "Man staunt, wie voll die Stadt mit Autos steht", merkte der Bürgermeister an. Vor zehn Jahren habe in der Innenstadt noch weit weniger Parkraum zur Verfügung gestanden.

Benötigt die Innenstadt mehr Sitzmöglichkeiten und Papierkörbe? Sollten (regelmäßige) Veranstaltungen angeboten werden? Die Arbeitsgruppe diskutierte beispielsweise, inwiefern zum Kartoffelfest der eine oder andere Höhepunkt in der Innenstadt veranstaltet werden sollte. Damit sollen nicht die Besucher vom Festplatz abgezogen, sondern insgesamt länger in der Stadt gehalten werden.

Zu verkaufsoffenen Sonntagen, zu einer Automeile, einem Grünen Markt und Flohmarkt sind ebenfalls die Meinungen der Innenstadtnutzer gefragt. Bis Montag nimmt Wolfgang Bernicke noch Hinweise aus der Arbeitsgruppe auf. Danach geht der Fragebogen in Druck und soll so schnell wie möglich in den Geschäften ausgelegt werden.

Die insgesamt sieben Fragen sollen die Geduld der Kunden einerseits nicht überstrapazieren, aber andererseits ein deutliches Meinungsbild liefern. Die Druckkosten trägt die Stadt.