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Diskussion Geteiltes Echo über Altenplathow

Nach der Berichterstattung über den „abgehängten“ Stadtteil, haben sich Leserinnen und Leser bei der Volksstimme gemeldet.

Von Mike Fleske 06.07.2016, 01:01

Altenplathow l „Frau Schmidt hat mit vielen ihrer Hinweise Recht“, findet Elvira Rutkowski. Sie bedauert den in vielen Straßen herrschenden Leerstand. „In der früheren Silva-Siedlung zwischen Hasenholztrift und Hubertusweg stehen viele Wohnungen leer, die Gärten sind verwildert, das sieht nicht schön aus.“ Das ist aber nicht das einzige Problem. „Durch die verwilderten Gärten kommt das Ungeziefer auch in die sauberen Gärten“, findet Elvira Rutkowski, die seit 50 Jahren in Altenplathow lebt. „Früher war das eine so schöne Gegend“, sagt sie. Man könne sich so nicht mehr wohlfühlen. Anwohner der Altenplathower Straße beklagen, dass an der Kreuzung zur Breitemark Begrenzungssteine am Fußweg herausgebrochen seien. Das ist besonders für Rollstuhlfahrer gefährlich“, meinte einer.

Etliche Anrufer beklagen auch, dass viele Angebote in Altenplathow wegfallen. Apotheke, Friseur und Zahnarzt haben bereits geschlossen oder werden dies bald tun. Ein Supermarkt ist geblieben. Für diesen findet Leserin Burgi Koch großes Lob. „Dort kann man sehr gut einkaufen, der Markt ist sehr gepflegt“, findet sie. Einer Einschätzung von Siegrid Schmidt widerspricht Koch: „Wir benötigen nicht dringend eine Apotheke, der Apothekendienst liefert frei Haus und ist zuverlässig.“ Dass Friseur und Zahnarzt schließen, bedauert auch Burgi Koch, sagt aber: „Es kein Nachwuchs da, der sich ansiedeln will.“ Allerdings macht sie ein anderes Problem aus: „Da es keine Einrichtung mehr gibt, in der sich Jugendliche aufhalten können, lungern sie auf dem Parkplatz herum und treiben Unfug mit den Einkaufswagen.“ Es sei schade, dass es keinen Anlaufpunkt für die Jugend gäbe.

„Auch wir Älteren haben keine Möglichkeit, uns irgendwo zu treffen“, meint die begeisterte Romméspielerin. Da es keine Gaststätten oder Cafès gäbe, könne ihre Gruppe von Karten spielenden Frauen nirgendwo in Altenplathow unterkommen. „Wir sind jetzt im Lindenhof, dort gefällt es uns gut, aber es ist ein großer Aufwand für uns dorthin zu kommen.“ Anwohner Uwe Zirbel beklagt, dass auf dem Grünstreifen an der Jerichower Straße das Unkraut wuchert. „Das wird zwar zwei bis drei Mal im Jahr weggemacht, aber es wächst Meter hoch.“Zudem säe es sich aus und verderbe auch die angrenzenden Gärten der Anwohner. Jedoch schränkt er auch ein, dass Anwohner selbst in der Hand haben, wie sauber es in ihrem Umfeld ist. „Nicht für alles ist die Stadt verantwortlich, es gibt Anwohner, die ihre Regenrinne nicht sauberhalten.“ Diese setzten sich mit Schmutz zu. „Bei Starkregen sammelt sich dann das Wasser und läuft in die angrenzenden Vorgärten.“

Ihren Unmut über Grundstücks- und Hausbesitzer, die ihren Besitz verfallen lassen, äußert hingegen Rosel Lucke. „Grundstückshaie, die alles vergammeln lassen, müssten eigentlich bestraft werden“, macht sie ihrer Wut Luft. Sie wünscht sich besonders im Umfeld des Friedhofes Bänke, die den Besuchern des Geländes eine Möglichkeit zum Ausruhen geben. „Wenn man dort ein Grab pflegt und mit der schweren Gießkanne unterwegs war, wäre es doch schön, wenn man die Möglichkeit hätte, sich eine Weile hinsetzen zu können“, findet sie. Dabei sieht sie durchaus auch die Bewohner selbst in der Pflicht. „Im Volkspark ist eine Bank gestiftet worden, die Menschen haben Geld für den schönen Spielplatz gegeben, da könnte man doch auch Geld für eine Bank auf dem Friedhof sammeln“, schlägt sie vor.