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Diskussion In welchen Sack soll das Laub?

Wohin mit dem Herbstlaub? Die Genthiner Verwaltung hat vier Varianten zur Abfuhr vorgeschlagen.

Von Kristin Schulze 07.09.2017, 01:01

Genthin l Der Herbst kommt und mit ihm das Laub. Mit den bunten Blättern stellt sich die Frage, wie sie entsorgt werden sollen. So wie 2016? Da wurden erstmals Big Bags verwendet. Das sind große Laubsäcke, die an den Straßen angebracht werden. Hier können die Anwohner das Laub entsorgen.

Vor den Big Bags, also bis 2015, wurden blaue Säcke verwendet. Die wurden durch die Stadt beschafft und im Rathaus ausgegeben. Ob blaue Tüte oder großer Sack - den Abtransport übernahm der Bauhof. Für das neue System gab es im vergangenen Jahr Lob, aber auch Kritik. Die Stadtverwaltung hat nun vier Varianten erarbeitet, wie das Laub entsorgt werden kann.

Variante 1: Die Stadt beschäftigt sich nicht mehr mit dem Laub und nimmt die Anlieger in die Verantwortung. Es erfolgt weder eine zentrale Erfassung noch Entsorgung. Die Anwohner müssen laut Straßenreinigungssatzung Gehwege und Bankette reinigen, also auch das Laub beseitigen. Sie können es kompostieren, in der Bio-Tonne entsorgen oder zu den Grünschnittplätzen und Annahmestellen der AJL bringen.

Variante 2: Die Anwohner kaufen die blauen Säcke auf eigene Kosten, die Abfuhr übernimmt der Bauhof der Stadt.

Variante 3: Die blauen Säcke werden durch die Stadt beschafft (und bezahlt), im Rathaus ausgegeben und durch den Bauhof abgefahren. So wurde es bis 2015 gemacht.

Variante 4: Die Stadt kümmert sich um das Aufstellen von Big Bags. Die Anwohner können in diesen das Laub entsorgen, die Leerung übernimmt der Bauhof.

Besprochen wurde das Thema bereits in den Ortschaftsräten Parchen, Gladau und Mützel sowie im Umweltausschuss der Stadt. Eine Mehrheit für die Variante 4, also die Big Bags, zeichnet sich ab. Lars Bonitz (CDU-Fraktion) sagte im Umweltausschuss: „Die blauen Säcke produzieren viel Einwegmüll. Das ist nicht im Sinne der Umwelt.“

Harry Czeke kommentierte die vorgelegten Varianten so: „Variante 1 und 2 schließe ich aus. Die Gefahr, dass überall Laub herumliegt, ist zu groß. Variante 4 gefällt mir besser als 3.“´Bürgermeister Thomas Barz (parteilos) merkte an, dass die Stadtverwaltung mit allen Varianten leben könne, er persönlich aber auch die Big Bags favorisiere. „Zwar sind sie nicht besonders schick im Straßenbild, aber sie stehen ja auch nur dort, wo Bäume sind.“

Czeke ergänzte in ungewohnter Einigkeit mit Barz: „Besser als überall herumliegendes Laub sind sie auf jeden Fall.“ Günter Sander (Grüne) sprach sich ebenfalls für Variante 4 aus: „Wir haben das erst ein Jahr probiert, Fehler können wir jetzt ausgleichen, wir sollten erst einmal bei den großen Säcken bleiben.“

Dafür stimmte der Umweltausschuss dann auch einstimmig. Das Thema wird nun noch in den Ortsräten Tucheim und Schopsdorf diskutiert. Die Entscheidung trifft der Hauptausschuss am 14. September darüber.