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Dorferneuerung Vorschlag: Holzbrücke als Ersatz

Eine neue Idee zur Wiedererrichtung der Parchener Brücke ist eine hölzerne Überweg nach westfälischem Vorbild.

Von Mike Fleske 31.01.2018, 07:00

Genthin/Parchen l Mit einem ungewöhnlichen Vorschlag wandte sich Mangelsdorf an den Bau- und Vergabeausschuss. „Vielleicht ließe sich die Brücke in Parchen durch eine Holzbrücke ersetzen, wir sollten über die Möglichkeit einmal nachdenken.“ Der CDU-Stadtrat lieferte das Ergebnis einer Recherche gleich mit. Er präsentierte einige Symbolabbildungen von Rundholzbrücken, wie sie im Kreis Siegen-Wittgenstein in Nordrhein-Westfalen bereits im Einsatz sind.

„Dort sind diese Brücken genehmigt worden und sie sind sogar für den Schwerlastverkehr geeignet“, erläuterte Mangelsdorf, der im vergangenen Jahr mit einer eigenen Idee auch die Diskussion um die Parkflächen am Bahnhof in eine neue Richtung gelenkt hatte. Für die Brücke seien heimische Hölzer wie Fichte und Lärche verwendet worden, die Fundamente und Widerlager seien aus Stahlbeton und deshalb haltbar.

„Man könnte sogar ein Highlight schaffen und eine überdachte Brücke schaffen“, ging Mangelsdorf noch einen Schritt weiter. Er schlug vor, dass die Fraktionen einen Neubau prüfen und sich dazu positionieren. Erste Zustimmung gab es bereits umgehend über Parteigrenzen hinweg. „Ich finde es gut, wenn wir bei solchen Dingen neue Wege gehen“, unterstützte Lutz Nitz (Bündis90/Die Grünen) die Idee. „Wir lassen uns oft viel zu sehr von Din-Normen und Vorgaben leiten, dieser Vorschlag liegt im Bereich dessen, was möglich ist.“

Fachbereichsleiterin Dagmar Turian dämpfte die Erwartungen ein wenig. „Wir haben seitens der unteren Wasserbehörde sehr hohe Auflagen, da dieser Bereich als Überschwemmungsgebiet ausgewiesen ist.“ Das bedeute, das Bauteile wie Widerlager hohen Beanspruchungen Stand halten müssen.

Andreas Buchheister (CDU) wollte wissen, ob Fördermittel für einen Neubau eingeworben werden könnten. „Wir müssten unseren Stadt- und Ortsentwicklungsplan auf den neuesten Stand bringen, dann könnte man Fördermittel über Programme bekommen, die früher Dorferneuerung genannt wurden“, beantwortete Turian die Frage.

Der Bau- und Vergabeausschuss wurde in der aktuellen Sitzung über das Ergebnis der halbjährlichen Prüfung der Brücke an der Parchener Parkstraße informiert, in der der Zustand der Brücke mit der Note vier bewertet wurde.

Die Schäden am Betonwiderlager, den Stützen und der Tragbewehrung seien gravierend. Daher bleibt die Brücke für Fußgänger und Radfahrer gesperrt. Für die Parchener ist dies allerdings äußerst misslich, da die Brücke der direkte Weg etwa zum Veranstaltungsgebäude „Klapperhalle“, zur Kita, zur Feuerwehr und zum Schloss ist. Die Landesstraßenbaubehörde empfiehlt, dass der Gehweg, der parallel zur Brücke an B1 verläuft, saniert werden soll. „Dadurch wird eine gefahrlose Querung möglich“ Die Brücke ist mittlerweile seit rund vier Jahren aufgrund ihrer Baufälligkeit gesperrt.