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Engagement Deutschlehrer dringend gesucht

Der Genthiner Studienverein ist jetzt unter dem Namen "Schülerförderung Genthin" zu finden. 70 Schüler lernen dort derzeit.

Von Mike Fleske 23.10.2018, 01:01

Genthin l „Es hat sich gar nicht so viel geändert“, meint Sabine Nürnberg vom Verein Schülerförderung Genthin. „Nachdem wir in unsere neuen Räumlichkeiten in der Lindenstraße gezogen waren, wollten wir mit einem neuen Namen auch den Neuanfang in den anderen Räumen verdeutlichen.“

Hauptschwerpunkt der Aufgaben, ist die Nachhilfe von Schülern in den Fächern Deutsch, Englisch, Mathematik, Physik und Chemie. „Wir haben derzeit knapp 70 Schüler, das sind etwa so viele, wie wir sie sonst am Schuljahresende haben, wenn es auf die Prüfungen zugeht“, meinte die frühere Lehrerin. Das Angebot richte sich in erster Linie an Schüler in deren Familien wenig Geld für Nachhhilfeunterricht vorhanden sei. Die Vereinsarbeit sei so etwas wie ein gesellschaftliches Engagement für die Bildung.

Damit einher geht, dass die Lehrer keine Entgelte erhalten, sondern nur kleine Aufwandsentschädigungen. Unterrichtet werden die jungen Leute von ehemaligen Pädagogen oder auch angehenden Lehrern. Derzeit sind 15 Lehrkräfte für den Verein tätig. Das sei auch ein Knackpunkt. „An und für sich sind alle Fächer abgedeckt, außer dem Fach ‚Deutsch‘, da können wir noch Lehrer gebrauchen“, sagt Sabine Nürnberg.

Für sie sei es denkbar, dass Schüler der Abiturklassen, die Lehrer werden wollen, in den Nachhilfeunterricht involviert werden. Ähnlich war es etwa mit Josefine Nickl, die zum Genthiner Gymnasium ging, dort ihren Abschluss gemacht hat und mit ihrem Lehramtsstudium als Lehrkraft ins Gymnasium zurückgekehrt ist. „Während des Studiums habe ich mich im Studienverein engagiert“, erinnert sich Josefine Nickl.

Während sie sich neuen Aufgaben widmet, kommt mit Kerstin Gerstmann-Trespe eine neue Mitstreiterin im jungen Seniorenalter in den Verein. „Ich möchte mich gern einbringen“, begründete sie. Es sei eine gute Möglichkeit, Wissen weiterzugeben.

Die Schülerförderung setzt auch künftig auf ihre bewährten drei Säulen. Eine davon ist die Lernberatung, in die auch die Eltern einbezogen werden. „Wir wollen damit Mut zum Lernen machen“, begründet Sabine Nürnberg. Daneben soll auch der Bereich des interkulturellen Lernens eine Säule bleiben. Dabei solle das gemeinsame Miteinander gelebt werden. „Wir haben in diesem Punkt auch lernen müssen.“ Es gebe zwischen den Kulturen durchaus unterschiedliche Auffassungen in einigen Bereichen.

„Geholfen hat uns, dass wir mit Shaza Hamza eine Kollegin haben, die aus Syrien stammt. Shaza Hamza gestaltet den Englischunterricht, eine Aufgabe, die sie auch bei der Kreisvolkshochschule übernimmt. Eine weitere Säule umschreibt der Verein mit „Lerne, Lernen“. Hier geht es darum, bestimmte Lerntechniken zu vermitteln. „Damit können die Schüler dann auch auf ihrem weiteren Weg etwas anfangen, wenn sie etwa in Ausbildung und Studium für Prüfungen lernen müssen.“

In diesen Punkt eingebunden, ist auch die Vermittlung von Medienkompetenz. „Das wird auch bei jüngeren Schülern immer wichtiger“, sagt Lothar Böttcher, der für diesen Bereich zuständig ist. Der Studienverein nutze dafür Tablets, wie sie den Schülern auch im Alltag begegnen oder wie sie sie selbst nutzen.

„Es kommt darauf an, zu zeigen, wie die moderne Technik das Lernen bereichern und unterstützen kann.“ Insgesamt sehen sich die knapp 30 Vereinsmitglieder auf einem guten Weg. Auch habe man sich in den Unterrichtsräumen in der Lindenstraße gut eingerichtet. Ein bis zwei Räume mehr, könnten wir noch gebrauchen, heißt es. Derzeit helfen die anderen Vereine und Organisationen, in dem Gebäude, bei Bedarf mit Räumen aus.