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Fachausschuss Hinweisschilder sollen weg

Mit den Folgen der Schließung des Krankenhauses beschäftigten sich die Mitglieder des Genthiner Bildungs-, Kultur- und Sozialausschuss.

Von Mike Fleske 17.11.2017, 00:01

Genthin/Parchen l Eine thematisch eher schlanke Sitzung absolvierte der Bildungs-, Kultur- und Sozialausschuss während seiner Sitzung am Mittwoch in der Kita „Parkspatzen“ in Parchen. Die Kostenbeitragssatzung der Stadt Genthin zur Kita-Nutzung wurde von den Mitglieder in kurzer Zeit zur Abstimmung gebracht, im Ergebnis ist auch der Fachausschuss für die Beibehaltung der bisherigen Elternbeiträge wie von der Stadtverwaltung vorgeschlagen.

Ausschussmitglied Alexander Otto (CDU) brachte im Anfragenteil das Thema „Krankenhaus“ in die Runde ein. Mit der Schließung des Krankenhauses habe Genthin ein Defizit in der Gesundheitsversorgung, machte er deutlich und tat seinem Unmut kund: „Ich finde es schade, dass wir das Thema nicht diskutiert haben.“ Auch forderte er, dass sich Vertreter des Landkreises dem Ausschuss hätten anschließen sollen.

„Wir sind auch der Sozialausschuss und das Krankenhaus ist ein soziales Thema“, sagte Otto und beklagte, dass es keine aktuellen Informationen zum Stand der Verhandlungen mit dem Sudenburger Operationszentrum gäbe. Hier griff der Ausschussvorsitzende Gordon Heringshausen (CDU) ein: „Vom Landkreis ist niemand hier, da ich niemanden geladen habe, dafür habe ich keine Veranlassung gesehen.“ Über den Verlauf der Verhandlungen mit dem Operationszentrum werde noch informiert.

„Die Gespräche laufen noch und sollten noch nicht für die Öffentlickeit zugänglich sein, da verschiedene Interessen berücksichtigt werden müssen“, erläuterte Heringshausen. Alexander Otto nahm erneut Bezug zur Krankenhausschließung und führte aus, dass die Patienten aus Genthin nunmehr mehr als 30 Minuten Fahrtzeit bis in die nächsten Krankenhäuser in Burg, Stendal und Genthin hätten. Das stehe gesetzlichen Bestimmungen entgegen, war sich Otto sicher. Gordon Heringshausen wies ihn darauf hin, dass mit dem Ausschuss nicht vorliegenden Zahlen vorsichtig umzugehen sei.

Der Ausschussvorsitzende meinte: „Ich bin oft im Sanitätsdienst im Rettungswagen mitgefahren, wir haben wir die Krankenhäuser nach meiner Erfahrung in 15 bis 20 Minuten erreicht.“ Allerdings musste auch Heringshausen einschränken, dass dies die Fahrzeit mit Blaulicht und Sirene gewesen sei. „Wir haben zwei Rettungswagen in Genthin und liegen damit sogar über dem Schnitt des Landes“, gab er zu bedenken.

Günter Sander (Bündnis 90/Die Grünen) erinnerte daran, dass die Genthiner sehr kurze Wege gewohnt waren, da sie das Krankenhaus bisher mitten in der Stadt hatten. „Mit der neuen Situation haben die Genthiner nun die weitesten Wege zum nächsten Krankenhaus.“ Mit einem Hinweis an die Verwaltung, schloss Horst Leiste (SPD) das Thema ab. „Es wird Zeit, dass die Hinweisschilder an den Straßen wegkommen, die Genthiner wissen, das kein Krankenhaus mehr da ist, Ortsfremde wissen das nicht, das könnte für diese Menschen lebensgefährlich sein.“

Diesen Hinweis habe er, so Leiste, der Stadtverwaltung bereits zehn Tage zuvor zukommen lassen. Alexandra Adel, Fachbereichsleiterin der Stadtverwaltung erwiderte: „Wir haben das in den Planungen.“ Allerdings gäbe es einen Krankheitsfall im Bauhof, daher seien einige Tage verstrichen. Günter Sander mochte die Antwort so nicht stehen lassen: „Ich finde, man hätte dort auch farbige Streifen über die Hinweistafeln kleben können, die Stadt steht hier in der Verantwortung.“

Nach der Diskussion wurden die Ausschussmitglieder und Gäste von Petra Schmoz, Leiterin der Parchener Kita Parkspatzen durch die Einrichtung geführt. Damit setzte der Bildungs-, Kultur- und Sozialausschuss seine Vor-Ort-Beratungen in Kinder- und Jugendeinrichtungen der Einheitsgemeinde fort.