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Ferkeltaxe Schienenbus schwebt im Chemiepark ein

Am Montagabend kam ein Schienenbus, eine sogenannte Ferkeltaxe in Genthin an.

29.07.2020, 04:00

Genthin (ie) l Mit dem Kran wurde ein Schienenbus von einem Schwerlasttransporter gehoben, auf ausgedienten Schienen auf dem Gelände des Chemiparks abgestellt und gesichert.

Auf dem Gelände sollen unter anderem die Technik des Wagens instand gesetzt und neue Sitze eingebaut werden. Denn im Einsatz war der Schienenbus schon lange nicht mehr. Im Blick ist dabei die 850-Jahr-Feier der Stadt Genthin. Bürgermeister Matthias Günther (parteilos) plant, zusammen mit dem Förderverein Bürger-Bahnhof Güsen, den Schienenbus als Attraktion für die 850-Jahr-Feier einzusetzen. Dann soll er vom Bahnhof aus und am Sportplatz Berliner Chaussee vorbei über den Kanal bis in den Chemiepark fahren. In der Ziegeleistraße befindet sich dann der Endpunkt.

Der Abschnitt vom Bahnhof bis zum Chemiepark befindet sich im Besitz der Qualifizierungs- und Strukturförderungsgesellschaft (QSG). Deren Chef Lars Bonitz hatte am Montag einen langen Tag, denn als Standortchef erwartete er mit den Vereinsmitgliedern die Ankunft des Transportes. Doch bis der Schienenbus auf einem Ladeanhänger auf dem Gelände eintraf, brauchte es einige Mühen.

Am Morgen wurde der Zug in Bad Karlshafen (Hessen) aufgeladen. Dort befand er sich auf dem Schulhof der Marie-Durand-Schule. Da das Schulgebäude erweitert werden soll, ist in Zukunft kein Platz mehr für das historische Fahrzeug. Die Mitglieder des Bürgerbahnhofs wollen den Schienenbus erhalten und haben ihn daher nach Genthin geholt.

Dafür bewegte sich der Schwerlasttransporter von Hessen über Autobahn und Bundesstraße in Richtung Genthin. Auch hier war Maßarbeit gefragt, da der Transporter aufgrund der Baustelle nicht den direkten Weg über die B 107 und die Ziegeleistraße nehmen konnte. „Deshalb ist das Transportunternehmen über Roßdorf und Brettin gefahren“, erläuterte Fördervereinschef Daniel Groener.

Nicht nur die Anfahrt, auch das Abladen gestaltete sich kniffliger als zunächst erwartet. Denn erst funktionierte der vor Ort befindliche Kran nicht wie er sollte und dann riss eine Haltevorrichtung am Schienenbus. Das Problem war, dass das Abladen sich nicht aufschieben ließ, denn der Fahrer des Schwertransporters hatte noch eine Fahrt nach Brandenburg auf dem Plan. Da kam der Standortchef ins Spiel, der mit der Idee einer Seilsicherung unter dem Schienenbus eine praktikabele Lösung vorschlug. Gesagt, getan. Gegen 19.30 Uhr stand der Schienenbus sicher im Chemiepark. Transporter und Kran konnten abrücken. Nun beginnt für die Vereinsmitglieder die eigentliche Arbeit. Denn der Schienenbus soll in Eigenleistung hergerichtet werden. Dafür möchte der Verein Spendenmittel einwerben.