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Ferkelzucht Firmenzentrale zieht ins TGZ

Die LFD Holding, ein Ferkelzuchtbetrieb, hat seinen Verwaltungssitz in das Technologie- und Gründerzentrum (TGZ) Genthin verlegt.

Von Simone Pötschke 30.01.2017, 06:00

Gladau/Genthin l „Wir sind mit unseren Räumlichkeiten in Gladau in vielerlei Hinsicht an die Grenzen gestoßen“, begründete Geschäftsführer Jörn-F. Göbert in einem Gespräch mit der Volksstimme den Umzug des Verwaltungssitzes in das Technologie und Gründerzentrum. Seit Ende letzten Jahres agiert die Zentrale des jungen Unternehmens mit elf Sauen-standorten vom Gewerbegebiet Roßdorf aus.

Der Umzug in das TGZ ist inzwischen optisch auf den ersten Blick wahrzunehmen: So wird der Empfang von Mitarbeitern des größten Mieters des Hauses besetzt und nicht mehr von TGZ-Mitarbeitern.

Göbert bestätigte, dass das Unternehmen auf der Suche nach einem neuen Standort auch Interesse an dem alten Hauptgebäude des Johanniter-Krankenhauses als zukünftigen Verwaltungssitz gezeigt hätte. Der Aufwand, diese Räumlichkeiten für die modernen Anforderungen des Unternehmens herzurichten, hätte sich aber letztlich als zu hoch erwiesen. Mit dem TGZ, gibt Göbert zu verstehen, verfüge das Unternehmen nun über einen optimalen Standort für die Zentrale.

Die notwendigen Investitionen für den Umzug, sagte Landrat Steffen Burchhardt (SPD), der den Landkreis als Gesellschafter vertritt, seien eher moderat und würden überwiegend direkt vom Mieter, also von der LFD Holding, getragen.

Der Einzug der LFD Holding kommt dem Landkreis nicht ungelegen. Landrat Burchhardt räumte ein, dass das TGZ bereits seit längerer Zeit in eine Schieflage geraten war und eine „sinnvoll alternative Nutzungsmöglichkeit“ gefunden werden musste. Die Nachfrage nach Geschäftsräumen an diesem Standort sei bis auf Ausnahmen über die Jahre stets deutlich niedriger als die vorhandene Kapazität gewesen. Buchhardts Bilanz fällt nüchtern aus: Das TGZ habe aufgrund der Standortnachteile wie schlechter Anbindung und dezentraler Lage Gründer vielmehr auch in geeignete andere Räumlichkeiten vermittelt. Die so genannten Synergieeffekte vieler Gründer an einem kreativen Ort habe es nur durch Zufall und nicht in der Breite gegeben.

Auf Dauer sei es wirtschaftlich nicht tragbar gewesen, das TGZ nur zur Hälfte auszulasten. „Von daher“, so der Landrat, „wurde und wird das Ansinnen der Geschäftsführung von mir als Gesellschafter mitgetragen.“ Burchhardt setzt jetzt auf steigende Einnahmen aus der Vermietung, die die Gesellschaft entlasten und auch eine Werterhaltung am Objekt ermöglichen.

Aus unternehmerischer Sicht sieht die LFD Holding durchaus Potentiale für den Standort einer Zentrale in Genthin. Für die Kanalstadt, so Göbert, spreche beispielsweise eine „vernünftige Bahnanbindung“, die es Mitarbeitern auch aus Magdeburg oder Brandenburg ermögliche, die Arbeitsstelle zu erreichen. Das TGZ habe zudem attraktive Räumlichkeiten zu bieten.

Die LFD Holding, die gegenwärtig etwa drei Viertel der Platzkapazität des TGZ nutzt und sich personell um Mitarbeiter aus der Region erweitern will, zieht deshalb auch den Bau eines Radweges von Genthin bis zum Gewerbegebiet Roßdorf in Erwägung. „Unsere Mitarbeiter können dann auch mit dem Rad ihre Arbeitsstelle erreichen“, sagte Göbert.