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Festveranstaltung Trommeln, Singen und Tanzen

Mit dem Tag der Begegnungen auf dem Marktplatz endete die Interkulturelle Woche in Genthin.

Von Mike Fleske 05.10.2016, 01:01

Genthin l „Tau ki Bum, Tau ki Bum“, tönte es am Sonntag über den Marktplatz. Grund für die ungewöhnlichen Anweisungen war ein Trommelkurs, den DRK-Mitarbeiter Thomas Manhique auf der Bühne vor dem Rathaus erteilte. Der Kurs war Teil der Aktionen zum Tag der Begegnungen. Gefeiert wurde mit einem Bühnenprogramm verschiedener Kindertanzgruppen der Stadt Genthin, etwa dem Tanz- und Turnschuppen oder dem Freizeitverein Süd V und der Seniorengruppe „Lindenblüte“. Zudem waren der Abiturjahrgang des Bismarck-Gymnasiums, die AWO und das DRK mit Ständen vertreten.

Die Verkehrswacht Genthin hatte einen Fahrradparcours aufgebaut und eine Bimmelbahn drehte ihre Kreise. „Leider waren aufgrund des Regens zu Beginn nur wenig Besucher auf dem Marktplatz“, bedauerte Bürgermeister Thomas Barz. Allerdings stieß das Konzept des Tages auch nicht überall auf Zustimmung. „Es gibt zwar ein bisschen was für Kinder und ein paar Stände, aber es ist schon sehr wenig“, meinte Susanne Krüger, die am langen Wochenende aus Brandenburg bei ihrer Familie in Genthin zu Besuch war. Das Angebot sei sonst umfangreicher gewesen. Noch etwas störte viele Besucher. „Es ist schade, dass das Fest nicht am Tag der Deutschen Einheit stattfindet wie sonst“, fand Besucherin Marita Müller.

Der Bürgermeister machte deutlich, dass es sich in diesem Jahr um eine Ausnahme gehandelt habe , da das Fest auf dem Marktplatz diesmal Teil der Interkulturellen Woche gewesen sei. „Im kommenden Jahr veranstalten wir die Feier wieder am 3. Oktober und es gibt auch wieder einen Fackelumzug“, kündigte Barz an. Als am Nachmittag die Sonne herauskam, schauten letztlich doch viele Genthiner zur Kaffeezeit vorbei. Zu diesem Zeitpunkt spielte das Genthiner Blasorchester und gab eine Kostprobe für sein anstehendes Herbstkonzert im Stadtkulturhaus und die Clowns Long und Long Long sorgten für Lacher besonders der jüngsten Zuschauer.

Sänger Joe Carpenter unterhielt zum Abschluss mit seinen Poptiteln in deutscher Sprache, von denen er das Stück „Verlier dein Lachen nicht“ besonders hervorhob. „Das Lied war zu Beginn des Jahres zehn Wochen in der MDR-Radio-Hitparade.“ Letztlich spiegelte die Veranstaltung auf dem Marktplatz auch den Verlauf der Interkulturellen Woche in Genthin wider. Denn insgesamt waren einige Veranstaltungen besser, einige weniger gut besucht. Viel Zuspruch erhielt beispielsweise Ghazwan Assaf bei der Eröffnung seiner Ausstellung zum Thema „Flucht und Hoffnung“ im Genthiner Rathaus.

Weniger gut besucht waren das Kammerkonzert am vergangenen Montag und die Veranstaltung für die ehrenamtlichen Helfer. „Wir müssen solche Einladungen wohl klarer und umfänglicher kommunizieren“, merkte Integrationskoordination Stefanie Glomm durchaus selbstkritisch an. Glomm war gemeinsam mit Marina Conradi für die Umsetzung der Veranstaltungswoche zuständig. Sie sei insgesamt mit dem Verlauf der Interkulturellen Woche zufrieden. Es habe Veranstaltungen, die sowohl Jüngere als auch Ältere angesprochen hätten, gegeben.

„Ein großer Teil der Aktionen konnte durch Mittel des Bundesprogrammes Demokratie leben gefördert werden.“ Etwa die Ausstellungseröffnung im Rathaus oder das Kammerkonzert. Besonders erfreulich sei die Teilnahme der Stadtsenioren, des Genthiner Amateurtheaters, des Jugendforums und der Schülerfirma der Sekundarschule Am Baumschulenweg gewesen, die ebenfalls einige Gäste zu ihren Terminen wie der Theaterprobe, dem gemeinsamen Töpfern und dem gemeinsamen Bowlingnachmittag begrüßen konnten. „Dort beteiligten sich sowohl Einheimische als auch Flüchtlinge.“ Für die Integrationskoordinantorin war es erfreulich zu sehen, dass besonders die Kinder den interkulturellen Gedanken aufgenommen hätten.

„Beim Tag der Begegnungen sind sie gemeinsam Rad gefahren oder haben sich gemeinsam die Tanzshows angesehen.“ Auch hätten viele Genthiner am Stand des DRK internationale Gerichte gekostet, die sonst nicht auf dem Menüplan stehen. Glomm hofft, dass mit den Aktionen, das Verständnis für die Kultur des jeweils anderen geweckt wurde. Die Interkulturelle Woche im Jerichower Land hatte am 19. September in Burg begonnen, nach einer Woche hatte die Stadt Genthin den Staffelstab übernommen und die Aktion abgeschlossen.