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Tag der Feuerwehr Auf der Suche nach dem Nachwuchs

Der erste landesweite Tag der Feuerwehr wurde auch in Genthin mit einem großen Feuerwehrfest begangen.

Von Mike Fleske 28.05.2018, 08:00

Genthin l Fettbrandexplosion, Feuerwehrfahrzeuge in Aktion, Atemschutzgeräteträger. Was zunächst wie die Beschreibung eines Großeinsatzes der Freiwilligen Feuerwehr klingt, ist in Wirklichkeit die Beschreibung einiger Programmpunkte des ersten „Tages der Feuerwehr“ auf dem Genthiner Marktplatz.

Der Stadtwehrleiter führte quasi als Co-Moderator von Sebastian Strebe durch das Programm. Auf der Bühne gab es eine Zaubershow, Gesang und Tanz. Rund um den Marktplatz, Informationen und Aktionen der Ortsfeuerwehren Altenplathow, Dretzel, Genthin, Gladau und Mützel.

„Ob solch ein Tag erfolgreich ist, lässt sich heute noch nicht sagen, wir hoffen, dass sich weitere Mitstreiter den Feuerwehren anschließen“, meinte Rüdiger Feuerherdt, Ortschef und Mitglied in der Freiwilligen Feuerwehr Mützel. Deren Förderverein hatte den Tag mithilfe der Stadt initiiert und dafür 2700 Euro aus dem Bundesprogramm „Demokratie leben“ erhalten. „Uns war es ein Anliegen, den ersten landesweiten Feuerwehrtag mit unseren Wehren zu begehen“, beschreibt der Fördervereinsvorsitzende Martin Hirschfeld die Idee.

50 Feuerwehrmitglieder waren in den Ablauf eingebunden. So erlebten die Besucher eine Präsentation der drei wichtigsten Fahrzeuge der Genthiner Feuerwehr. Den Rüstwagen, das Tanklöschfahrzeug und das Drehleiterfahrzeug. Besonders bemerkenswert: Das Löschfahrzeug hat 5000 Liter Wasser an Bord, 33 Badewannen könnten damit gefüllt werden. Die Drehleiter kann in rund 90 Sekunden auf ihre Höhe von 30 Metern ausgefahren werden.

Bestaunt wurde zudem die Fettbrandvorführung der Freiwilligen Feuerwehr Mützel. Die Kameraden zeigten, dass brennendes Fett niemals mit Wasser gelöscht werden darf, da sonst eine riesige Stichflamme die Folge ist. „Versuchen Sie, immer den Deckel auf einen brennen Topf zu legen, um die Flamme zu ersticken“, riet Feuerwehrmann Tobias Kister. Ungefährlicher war die Modenschau mit Bekleidung der Jugendfeuerwehr, der technischen Helfer, der Atemschutzgeräteträger und einem Chemieschutzanzug.

In Letzterem steckte Stefan Frankowiak und hatte einen anstrengen Job. „Es ist richtig heiß“, bestätigte er. Allerdings müsse er bei einem ernsthaften Einsatz mit ganz anderen Gefahren umgehen. „Da war es heute auszuhalten.“

Nebenbei zeigte die Mützeler Jugendfeuerwehr, wie eine Gruppenstaffette mit Schlauch ausrollen und Löschen abläuft. Wer gut aufgepasst hatte, konnte das neu gewonnene Wissen gleich in einem Quiz anwenden.

„Bei uns bekommt man ein Zertifikat, wenn man so viele Fragen zur Feuerwehr wie möglich richtig beantwortet“, erläuterte Marina Wöhling. So mussten die Teilnehmer etwa wissen, dass Textilien schnell brennen können, dass seit 2009 in allen Wohnungsneubauten Rauchmelder pflicht sind und dass jeder den Notruf 112 bei Feuer wählen darf.

Bei manchem hat die Feuerwehr für großes Interesse gesorgt. „Vielleicht gucken wir bei uns im Ort mal bei der Jugendfeuerwehr vorbei“, meinten die Geschwister Cheyenne und Mark am Ende des Tages.

Zum ersten Mal gab es in vielen Orten in Sachsen-Anhalt Aktionen rund um die Feuerwehr. „Dieser Tag soll zeigen ,was Feuerwehr alles ist“, erklärte Landrat Steffen Burchhardt (SPD). Feuerwehr heute sei mehr als Brände löschen. Es sei ein umfangreiches Paket an Hilfsleistungen, immer zum Schutz von anderen Menschen.