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Feuerwehr Gesunkene Yacht aus Wasser geborgen

In Parey ist eine sieben Meter lange Motor-Yacht gesunken. Sie musste mit Hilfe aufwendiger Technik geborgen werden.

Von Bettina Schütze 23.02.2021, 00:01

Parey l Als die Kameraden vor Ort eintrafen, traten aus dem Boot bereits Öl und Kraftstoff aus, die an der Wasseroberfläche zum Teil emulgiert (fein verteiltes Gemisch zweier normalerweise nicht mischbarer Flüssigkeiten ohne sichtbare Entmischung) waren. Am Einsatzort befanden sich die Wasserschutzpolizei, Vertreter der Gemeinde und eine Mitarbeiterin der unteren Wasserbehörde des Landkreises. Gemeinsam mit dem Bootseigner wurden die weiteren Maßnahmen festgelegt und organisiert.

Auf dem Gewässer befand sich eine etwa zehn Zentimeter dicke Eisschicht, die das austretende Öl/Kraftstoffgemisch um das Boot hielt. Eine großflächige Ausbreitung im Gewässer gab es somit zunächst nicht.

„Die Feuerwehr Elbe-Parey nutzte zur Bindung des Öls ein so genanntes Ölvliestuch, welches für solche Einsatzzwecke vorhanden ist. Die Ölvliestücher saugen das Öl und den Kraftstoff auf, Wasser wird jedoch absorbiert. Somit konnte ein Großteil der kontaminierten Wasserfläche bereits gestern gereinigt werden“, erklärt Gemeindewehrleiter Steve Flügge.

Weil aber zu befürchten war, dass weiteres Öl und Kraftstoff aus dem Havaristen austritt, wurde durch die zuständigen Behörden festgelegt, dass das Boot aus dem Gewässer entfernt werden muss.

Hierzu wurden die Einsatztaucher der DLRG Tangermünde alarmiert, ein Bergungsunternehmen, sowie ein Entsorgungsunternehmen, der das kontaminierte Wasser absaugen kann und dann entsorgt. Am Sonnabend waren die angeforderten Kräfte um 9 Uhr wieder vor Ort, um die Yacht aus dem Wasser zu holen.

Steve Flügge: „Mit Hilfe der Einsatztaucher der DLRG konnten entsprechende Bergegurte an der Yacht angeschlagen werden und diese an einer Hebetraverse. Dazu standen fünf Einsatztaucher bereit, die sich bei Wassertemperaturen um die ein Grad Celsius mit den Arbeiten unter Wasser abwechselten.“

Ein 50-Tonnen-Kran des beauftragten Bergeunternehmens konnte das Boot so Stück für Stück an der Traverse aus dem Wasser heben. Zeitgleich wurde mit Hilfe einer Pumpe das Öl-Kraftstoff-Wassergemisch aus dem Bootsinneren abgesaugt und aufgefangen. Nicht kontaminiertes Wasser wurde mittels einer Tauchpumpe entfernt.

Gegen 12 Uhr war das Bootsinnere leer gepumpt und es konnte komplett aus dem Wasser gehoben werden. „Um die Sinkstelle hatte die Feuerwehr vorher eine aktive Ölsperre gelegt, die eventuell weiteres Öl und Kraftstoff aufsaugen und binden soll. Augenscheinlich erkennbare Ölverschmutzungen wurden bereits während der kompletten Bergung mit Ölvliestüchern durch die Einsatzkräfte aufgenommen“, so Steve Flügge.

Das Boot konnte nach der gelungenen Bergung unbeschädigt auf einen Trailer abgesetzt werden und dem Eigentümer zurückgegeben werden. Die Wasserschutzpolizei und die untere Wasserbehörde überwachten die Bergung.

Die Feuerwehr Elbe-Parey war mit zwölf Kameraden und zwei Fahrzeugen im Einsatz, die Taucher der DLRG mit Kameraden und zwei Fahrzeugen. Gegen 14 Uhr war der Einsatz beendet.

Gemeindewehrleiter Steve Flügge lobte die gute und kameradschaftliche Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Teilnehmern und Behörden.