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Geflügelschau Gackern und gurren in Fienerode

Erfolgreich präsentierte der Rassegeflügelzuchtverein Genthin 1894 seine diesjährige Vereinsschau.

Von Mike Fleske 22.01.2018, 05:00

Fienerode l „Guck mal, das Huhn heißt Möwe“, staunten die Schüler der 6a nicht schlecht über ein Tier in der Ausstellung. „Das ist eine Ostfriesische Möwe“, erläuterte Andreas Ranft vom Rassegeflügelzuchtverein Genthin, der die Genthiner Sekundarschüler durch die Ausstellung führte.

Einst habe man der Hühnerrasse in Ostfriesland den Namen Möwenhuhn gegeben, da sich die Möwenküken mit denen der Hühnerküken ähneltet. Gemeinsam mit ihren Lehrern Karin Geitner und Thorsten Pisch verlegten die 18 Sechstklässler ihren Biologieunterricht in den Schauraum im Futtermittelhandel Schulz in Fienrode.

Dort sahen sie auch Hühner mit so klangvollen Namen wie Zwerg-Wyandotten oder Zwerg-Sussex bis hin zu Luchstauben oder Pekingenten, besonders beliebt war auch der Elsterpurzler, eine Haustaubenart. „Was mich gefreut hat, war das Interesse der Schüler und dass sie auch freiwillig ein Huhn in die Hand genommen haben“, meinte Lehrerin Karin Geitner nach dem Rundgang.

Vielleicht hat auch Jan-Henrik Ranft, Jungmitglied im Zuchtverein, bei seinen Klassenkameraden der 6a für den Besuch getrommelt. „Man bemerkt schon, dass die Kinder aus den Dörfern ein wenig vertrauter mit den Tieren sind“, hat Andreas Ranft beobachtet. Allerdings seien die Vereinmitglieder auch außerhalb von Schauen bereit, Schüler über Geflügelzucht zu informieren.

Recht erfolgreich waren die Genthiner Züchter auch in diesem Jahr mit der Einbindung des Nachwuchses. Gleich vier Jungzüchter mischten aktiv mit. 43 Tiere in sechs Rassen und zehn Farbenschlägen präsentierten sie. „Wir haben insgesamt 58 Aussteller aus 22 Vereinen“, machte der Vorsitzende des Genthiner Zuchtvereins deutlich. Quer durch die Region gehe die Beteiligung. Von Magdeburg über Stendal bis hin nach Brandenburg waren Aussteller am Start. „Alleine könnten wir solch eine Schau gar nicht bewältigen, machte Balzer deutlich. So waren am Wochenende 551 Tiere in 52 Rassen und 85 Farbenschlägen zu sehen.

„Damit ist die Vereinsschau die zweitgrößte Zuchtausstellung nach der Kreisschau im Jerichower Land“, verdeutlichte Balzer. In diesem Jahr seien Geflügelkrankheiten kein Thema, dadurch konnte die Schau problemlos durchgeführt werden. Zur Erinnerung: Im vergangenen Jahr musste die Vereinsschau aufgrund der grassierenden Vogelgrippe abgesagt werden.

Darauf ging auch Landrat Steffen Burchhardt (SPD) ein, der diesmal zwei Ehrungen vornahm. „In diesem Jahr sind wir von der Geflügelpest verschont worden, ich hoffe, dass dies so bleibt.“ Erfreulich sei, dass man in Sachen Ausstellungsgebühren eine Einigung gefunden habe. „Hier ist es uns gelungen, die Kosten für den Verein herunterzufahren“, schloss der Landrat.

Er überreichte anschließend Helmut Wenzlau und Erhard Köhne Urkunden für ihre mehr als 50-jährige Vereinsmitgliedschaft. „Wenn man Interesse daran hat, ist die Zucht ein schönes Hobby, das man lange ausüben kann“, fand Helmut Wenzlau. Erhard Köhne fügte hinzu: „Immer ist die Liebe zum Tier notwendig und die Beständigkeit des Halters.“

Köhne ist mit seinen 55 Jahren Mitgliedschaft das derzeit dienstälteste Mitglied im Genthiner Verein, der im kommenden Jahr sein 125-jähriges Bestehen feiert. Dass die Tierzucht ein generationenübergreifendes Hobby sein kann, bewies Robert Hermes aus Satuelle bei Haldensleben. Er hat die Tiere seines Großvaters und Vaters übernommen und war in Fienenode selbst Aussteller. Züchter Jürgen Stämmler von den Parchener Geflügelzüchtern bewunderte das Engagement der Genthiner: „Wir haben leider nicht mehr genug junge Leute, um weiter Schauen auf die Beine zu stellen.“

Allerdings bleiben die Vereinsmitglieder beisammen. „Das Hähnekrähen an Pfingsten und unseren Stand beim Spargelfest in Hohenseeden machen wir wieder.“ Dann gibt es noch etwas, bei dem die Parchener die Nase vorn haben: „Bei uns gibt es eine Hühnerprinzessin, die für den Ort wirbt.“