1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Genthin
  6. >
  7. Städteplanerischer Blick nach vorn

EIL

Fördermittelbescheid Städteplanerischer Blick nach vorn

Einen Zuwendungsbescheid aus „Stadtumbau Ost“ überreichte Bauminister Thomas Webel (CDU) an Genthins Bürgermeister Barz.

Von Simone Pötschke 22.12.2016, 06:00

Genthin l Die Fördermittel, die an die Stadt Genthin gehen, werden in den Rückbau von knapp 270 dauerhaft leerstehenden Wohnungen investiert. „Ein nicht gerade schöner Anblick auf alte Blöcke verschwindet damit aus Genthin“, sagte Bürgermeister Thomas Barz zum Auftakt des Ministerbesuchs, bei dem auch Angelika Domsgen, Geschäftsführerin der Städtischen Wohnungsbaugesellschaft Genthin (SWG), und Peter Jelitte, Vorstand der Genthiner Wohnungsbau-Genossenschaft (GWG), zugegen waren.

Seinen Arbeitsbesuch in Genthin verband der Minister mit grundsätzlichen Aussagen zur Stadtentwicklung. Sie laufe heute unter geänderten demografischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ab, führte er bei der Übergabe des Zuwendungsbescheides an Genthins Bürgermeister Thomas Barz aus. Es sei zwingend notwendig, die Städte und Gemeinden an die Bevölkerungsentwicklung anzupassen. Mit der Städtebauförderung trage das Land dieser Situation Rechnung.

Für Genthin bedeutet dies aktuell: Die SWG baut in der Einsteinstraße die Nummern 31 bis 49 zurück, teilweise sind die Wohnungen bereits freigezogen. Bei der GWG steht die Lorenzstraße 7 bis 10, 15 bis 19 und 20 bis 24 auf dem Rückbauplan. Das Unternehmen befindet sich gegenwärtig mit den Mietern in Gesprächen, um Angebote zu Ersatzwohnungen zu unterbreiten. Insgesamt baut die GWG in der Lorenzstraße 168 und die SWG in der Einsteinstraße 100 Wohnungen zurück.

Angelika Domsgen unterstrich gestern: „Der Rückbau hilft uns als SWG ein ganzes Ende weiter. Die Wohnungen, die zurückgebaut werden, brauchen wir nicht und haben sie deshalb in der Vergangenheit bewusst vernachlässigt.“ Es sei richtig, dass der Block abgerissen werde. Wenn man etwas nicht mehr brauche, könne man nach und nach etwas Neues entwickeln.

Webel nahm diesen Gedanken auf: Durch die Förderzusage erhielten die Stadt und die Wohnungsunternehmen die notwendige Planungssicherheit, um andere wichtige Vorhaben in Angriff zu nehmen zu können. „Die Wohnungen werden vom Markt genommen und somit Platz für Neues geschaffen. Das kommt der Stadt und ihren Bürgern zugute.“

Insgesamt stehen für die Förderung der städtebaulichen Entwicklung Sachsen-Anhalts in diesem Jahr rund 80 Millionen Euro zur Verfügung, in das Programm „Stadtumbau Ost“ fließt dabei 42,5 Millionen Euro.