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Förderung Vorleser machen Lust auf mehr

Vier Gäste haben den Jungen und Mädchen der Jerichower Kindertagesstätte „Wirbelwind“ einen Besuch abgestattet, um ihnen etwas vorzulesen.

Von Frank Bürger 24.11.2018, 23:01

Jerichow l Ivette Marquardt ist Fachkraft für Sprache und Integration in der Kita Wirbelwind. Immer wieder bringt sie mit neuen Ideen Wind in die Kita, die vor Kurzem erst Ministerpräsident Reiner Haseloff besuchte und die sich mit vielen Aktivitäten unter dem Dach der Einheitsgemeinde Stadt Jerichow ins Gespräch bringt.

Für die Sprachkita hat das Lesen einen besonderen Stellenwert. Die jüngst begrüßten vier Gäste sorgten dafür, dass auch das Vorlesen nicht zu kurz kommt.

Seit einigen Monaten hat der Ort Jerichow nun einen neuen Museumsleiter. Benjamin Sommer hatte dieses Amt übernommen. Die bisherige Museumsleiterin Josefine Telemann hat inzwischen Nachwuchs bekommen. Wie auf einer Karte an die Klosterverwaltung zu sehen ist: eine Tochter. Für die Überbrückung des Mutterschutzes und der Elternzeit leitet Benjamin Sommer das Museum des Klosters.

Welches Buch hat Benjamin Sommer für das Vorlesen in der Kita ausgesucht? Seine alleinige Entscheidung war es nicht, wie er berichtete. Er hätte sich lieber auf ein Märchen von Hans Christian Andersen konzentriert. Er las jedoch aus dem Buch des russischen Autoren Sergej Michalkow: „Wie die Vögel das Zicklein retteten“. Mit dem Werk hatte sich Sommer im Vorfeld auseinandergesetzt. Der Inhalt: Das Zicklein hört nicht auf die Mutter, die vor dem Unwetter warnt, und läuft los. Blitze und ein Wolkenbruch treiben es in wilde Flucht, bis es auf einer Insel landet. Aber es kann nicht schwimmen! Und schon kommen die Wölfe und wollen es fressen. Doch die Vögel verteidigen das Zicklein und bringen es nach Hause.

Tiefsinnig sagt Sommer dazu: „Etwas tut mir der Wolf leid, er wird immer als das Übel dargestellt“, meint er. Michalkow war Verfasser mehrerer Kinderbücher, zahlreicher Gedichte und anderer Texte sowie Autor der Texte der Hymne der Russischen Föderation und der Hymne der Sowjetunion.

Aus dem Jerichower Stadtleben wohl nicht wegzudenken ist Gemeindearbeiter Ralf Braunschweig. Vor allem ins Licht der Öffentlichkeit rückt er als Stadtwehrleiter. Passend las er aus dem Büchlein „Bei der Feuerwehr wird der Kaffee kalt“. Die Handlung des Büchleins von Hannes Hüttner: „Das Martinshorn ruft, und überall wird Platz gemacht für die rasende Feuerwehr. Sie eilt zu Hilfe und ist immer zur Stelle. An ein gemütliches Frühstück ist da nicht zu denken.“

Aber auch der kirchliche Aspekt durfte an diesem Tag nicht fehlen. Annett Komorowski, Gemeindepädagogin der Jerichower Kirchengemeinde, las aus dem Märchen „Der Giftpilz“ von Manfred Kyber vor. Für das Lesen verwendete sie Dias, um den Inhalt des Märchens optisch deutlich zu machen.

Mit Susann Biermann wurde eine Mutter zum Vorlesen gewonnen. In einer Gruppe las sie aus dem Bilderbuch „Das Wolkenschaf“ von Fred Rodrian. Der Inhalt hier: „Das Wolkenschaf ist auf die Erde gefallen. Christine findet es und hat mit ihm viel Mühe. Zirri isst nicht und will auch nicht spielen. Es sehnt sich zurück zu seinen Geschwistern. Nun ist die Frage da: Wer kann helfen?“

„Das Vorlesen ist ein fester Bestandteil in unserem Jahresplan. Hier unterstützen uns Vorleser, Kindern die Freude am Lesen vorzuleben“, sagte Erzieherin Ivette Marquardt abschließend.