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Funktionshaus Horn beweist Schlagkraft bei Richtfest

Das Funktionshaus der Altenklitscher Feuerwehr nimmt langsam Gestalt an. Nun wurde Richtfest gefeiert.

Von Thomas Skiba 11.08.2019, 04:00

Altenklitsche l „Glück und Segen diesem Neuen Haus…und Schutz vor dem Finanzamt und dem Gerichtsvollzieher“ – mit einem Richtspruch schlug Andreas Horn, frisch gewählter Ortsbürgermeister von Klitsche mit kräftigen Schlägen einen 120er Nagel in das Gebälk des neuen Feuerwehr-Funktionsgebäudes am Ortsrand von Altenklitsche.

„Möge das Bauwerk unserer Feuerwehr, künftig beste Bedingungen bieten, und Stütze wie auch Halt geben“, so Horn. Es war die erste Amtshandlung als neuer Ortsbürgermeister und auch eine der vornehmsten, die man als Orts-Chef durchführen kann, so Horn.

Zur Begrüßung zollte Einheitsgemeindebürgermeister Harald Bothe all jenen, die an dem rund 320.000 Euro teuren Projekt beteiligt sind, ein großes Lob für die geleistete Arbeit und den Fleiß. Dabei stand das Richtfest selbst anfangs unter keinem guten Stern. Die Zimmermannsfirma sagte kurzerhand den gemeinsam festgelegten Termin zum Aufsetzen der Richtkrone ab und ließ die Auftraggeber wie Nutzer mit der Ausführung des traditionellen Brauches allein. So stand kein Kran zur Verfügung, der den Richtkranz auf das Dach heben konnte, selbst Werkzeug und Richtnagel fehlten. Doch die Jerichower Stadtverwalter und die Klitscher Bürger ließen sich davon nicht beirren und besorgten aus dem Stehgreif Zimmermannshammer, Nagel und Richtspruch. Die Richtkrone hoben vier Männer im überschlagenen Einsatz auf den First und nach kurzer Inaugenscheinnahme durch Horn und Bothe erhob sich das Symbol weit über dem Ortschaftsbild.

Der Baubeginn des neuen Feuerwehrfunktionsgebäudes war im Frühjahr 2019. Bei dem Bau werden die Vorgaben der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGVU) umgesetzt, wie etwa die Verkehrswegemaße oder eine „Schwarz-Weiß-Trennung“ im Sozialtrakt. Das heißt: Die Möglichkeit, sich umzuziehen und die verschmutzte Einsatzkleidung getrennt von der Zivilkleidung abzulegen.

Bisher mussten die Altenklitscher erst ihr Einsatzfahrzeug aus dem Feuerwehrgerätehaus hinausfahren, um sich dann umziehen zu können. Diese „Diensterschwerung“ gehöre dann der Vergangenheit an, so Feuerwehrfrau Carola Best.

„Nach der Fertigstellung muss das Gebäude von der Feuerwehr-Unfallkasse abgenommen werden“, so Jerichows Stadtwehrleiter Ralf Braunschweig und betont, „da muss alles stimmen.“ Für den umtriebigen Feuerwehrmann Braunschweig gebe es keine bessere Mitgliederwerbung, „als die, wenn man den Frauen und Männern beste Bedingungen biete, wie etwa mit modernen Feuerwehrgerätehäusern.“ Und doch – Trotz des 70 Jahre alten Gerätehauses inmitten von Altenklitsche haben sich bei der Freiwilligen Feuerwehr des Ortes neun Frauen und zwölf Männer zusammengefunden. Und das bei einer 90 Einwohner zählenden Dorfgemeinschaft.

„Unser Ziel ist es, im Dezember das Gebäude in Betrieb zu nehmen“, informiert Ines Fritsche, die Grundstücksexpertin der Jerichower Stadtverwaltung. Zeitlich und auch finanziell liege das Bauvorhaben im Plan, ergänzt Fritsche und macht darauf aufmerksam, dass das bei der angespannten Lage in der Baubranche „nicht einfach, sondern eher ein Kraftakt ist.“

Die künftigen Nutzer des Gebäudes – die Kameraden der Altenklitscher Feuerwehr – freuen sich auf ihr neues Domizil mit „besten Bedingungen“, wie sie sagen. „Die Feuerwehr gehört wie die Kirche zum Ort. Für die Attraktivität und das Zusammengehörigkeitsgefühl ist dieses Gebäudes sehr wichtig“, betont Andreas Horn.