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Gebäude Das Krankenhaus auf dem Weg zum Baudenkmal

Landesamt sieht im historischen Krankenhausgebäude in Genthin eine besondere Bedeutung.

Von Simone Pötschke 19.07.2018, 08:00

Genthin l Für die Ausweisung des ehemaligen Johanniter-Krankenhauses als Denkmal verfasste Landeskonservatorin Dr. Ulrike Wendland vom Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt wie angekündigt eine ausführliche Denkmalbegründung.

Die Begründung bezieht sich auf das historische Hauptgebäude mit Pförtnerhaus, auf die Nebengebäude wie Remise und Wäscherei sowie auf die sie umgebenden Freiflächen. In der Begründung macht die Landeskonservatorin geschichtliche, kulturell-künstlerische und städtebauliche Aspekte geltend, die ausführlich dargestellt und erläutert werden. Der Denkmalschutz bezieht sich insbesondere auf das Äußere der Gebäude, auf deren Fassaden, Dächer und deren Volumen.

Die historische Bedeutung der Gesamtanlage belegt die Landeskonservatorin unter anderem damit, dass das Gebäude ein Zeugnis der Verknüpfung von preußischem Staat, der evangelischer Kirche, des Johanniterordens mit den in ihm versammelten preußischen Adelsfamilien und den Diakonissenmutterhäusern sei. Sie bildeten ein Netzwerk der Gesundheits- und Sozialfürsorge.

In der Begründung wird unter anderem darauf verwiesen, dass das Krankenhaus ein Zeugnis der Tätigkeit der Diakonissen, erst des Diakoniewerkes Halle und nach dem 2. Weltkrieg des Danziger Mutterhaues sei. Das Gebäude stehe in jüngeren Zeitgeschichte für das Verhältnis von Staat und Kirche in der DDR und für das Weiterbestehen diakonischer Institutionen.

Die besondere städtbaugeschichtliche Bedeutung der Gesamtanlage begründet die Landeskonservatorin unter anderem damit, dass das Krankenhaus ein Beleg für das Bevölkerungswachstum und der Stadterweiterung sei.