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Gedenkstätte Weiter Streit um Mahnmal

Die Denkmal-Arbeiten in Genthin-Wald nehmen keinen Fortgang.

Von Simone Pötschke 06.06.2016, 15:00

Genthin-Wald l Fleckig, unsauber gearbeitet, Buchstaben bröckeln vor sich hin - das Mahnmal in Genthin-Wald ist alles andere als vorzeigbar. Eigentlich sollte es längst wieder seiner Bestimmung übergeben werden. Immer wieder musste der Termin verschoben werden. Jetzt scheint alles zu ruhen. Das ist allerdings nur die halbe Wahrheit: „Die Stadt Genthin führt mit dem ausführenden Unternehmen einen Rechtsstreit. Deshalb kann zur Zeit keine Auskunft gegeben werden“, teilte Bürgermeister Thomas Barz (parteilos) auf Anfrage der Volksstimme mit. Nach Abschluss des Verfahrens werde die Stadt über den weiteren Verlauf der Umgestaltung informieren, versicherte er.

Die Ausführung in einem speziellen Kratzputzverfahren war aufgrund sichtbarer Mängel von der Stadtverwaltung nicht abgenommen worden. Die rekonstruierte Gedenkstätte wies von Anfang an sichtbare Mängel auf, kleinere Bruchstellen rund um die vertieft liegenden Buchstaben und die teilweise etwas unebene und unsaubere Beschaffenheit der Betonstele waren nur zwei der beanstandenten Punkte. Die Mängel wurden in einem Gutachten aufgeführt, das die Stadt Genthin in Auftrag gegeben hatte.

Die rekonstruierte Gedenkstätte wies von Anfang an sichtbare Mängel auf, kleinere Bruchstellen rund um die vertieft liegenden Buchstaben und die teilweise etwas unebene und unsaubere Beschaffenheit der Betonstele waren nur zwei der beanstandenten Punkte. Die Mängel wurden in einem Gutachten aufgeführt, das die Stadt Genthin in Auftrag gegeben hatte. Das Gutachten bestätigte wiederum, dass die Arbeiten am Mahnmal in vielerlei Hinsicht nicht fachgerecht ausgeführt worden seien. Es führte zum Teil gravierende Mängel auf. Damit hatte sich auch der optische Eindruck bestätigt.

Die Neugestaltung des Denkmals war notwendig geworden, nachdem die auf dem Gelände befindliche bronzene Frauenskulptur der Bildhauerin Ursula Schneider-Schulz im Frühjahr 2013 gestohlen wurde. Die Skulptur blieb trotz Ermittlungen der Polizei nicht mehr auffindbar, so dass sich der Stadtrat mit der Neugestaltung der Anlage befassen musste. Der entschied sich im Herbst 2013, dass die Betonwand, vor der die gestohlene Frauenfigur an das Land der KZ-Häftlinge erinnerte, mit einer Schrift im Kratzputzverfahren, dem sogenannten Sgraffito, gestaltet werden solle. Die Magdeburger Grafik-Designerin Gudrun Seifers bekam den Auftrag zur Gestaltung eines Entwurfs. Die Stadt hat für die Neugestaltung des Mahnmals in Genthin-Wald 14 000 Euro in ihren Haushalt eingestellt.